Wer ab und an Zeit in einem Wartezimmer verbringt, weiß, dass es oft erhebliche Unterschiede zwischen Kassen- und Wahlarztpraxen gibt. Doch nicht nur die Wartezeit vor Ort, sondern bereits vor dem Termin sind bei vielen Kassenärzten vergleichsweise länger. Das Gefühl, einerseits monatelang auf Termine warten zu müssen und andererseits beim Termin dann oft sehr wenig Zeit mit dem Arzt oder der Ärztin zu haben, spielt eine wesentliche Rolle, wenn es um die Entscheidung geht, ob man nicht doch lieber einen Wahlarzt konsultiert; vorausgesetzt, man kann sich einen Besuch beim Wahlarzt überhaupt leisten.

Hat sich die Entscheidung, zu welchen Ärztinnen und Ärzten Sie gehen, über die Jahre verändert?
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In den vergangenen Jahren hat sich sogar ein regelrechter Wahlarztboom entwickelt. Für "lex aquilia" verständlich, betrachtet man die Rahmenbedingungen für Kassenärztinnen und Kassenärzte sowie für Patientinnen und Patienten:

Sich eher für Wahlärzte zu entscheiden liegt für "Blumende" einerseits an den jeweiligen Ärztinnen und Ärzten, andererseits am stark überlasteten Kassensystem, das seit Jahren krankt:

Dass es mancherorts auch einfach keine Alternative zu Wahlärzten gibt, weil die Basisversorgung fehlt, ist ein weiterer möglicher Grund dafür. Auch wenn man bis zu 80 Prozent des Kassentarifs für eine Leistung rückerstattet bekommt, kann dies aber vor allem für einkommensschwächere Menschen zu einem Problem werden.

Wie ist das bei Ihnen?

Gehen Sie bewusst zu einem Wahlarzt, einer Wahlärztin, oder gibt es in Ihrer Umgebung keine Alternativen? Haben Sie gute Erfahrungen bei Kassenärztinnen und Kassenärzten gemacht? Was müsste sich am System ändern? Tauschen Sie sich im Forum aus! (mawa, 14.4.2022)