Eine vierte Impfung wird aktuell nur für bestimmte Personengruppen empfohlen. Das kann sich in Zukunft aber ändern.

Foto: APA/WOLFGANG SPITZBART

Das Nationale Impfgremium hat am Dienstagabend eine Empfehlung für die vierte Impfung zum Schutz gegen das Coronavirus nur für Risikogruppen ausgesprochen. Für schwer immunsupprimierte Gruppen, Personen ab 80 Jahren und Risikopersonen zwischen 65 und 79 Jahren sei die Auffrischungsimpfung sinnvoll, hieß es in einer Aussendung des Gesundheitsministeriums.

Bei Menschen, die ein eingeschränktes Immunsystem haben, etwa bei Transplantierten oder unter Chemotherapie stehenden Personen, soll eine Versorgung "entsprechend ihren individuellen Bedürfnissen" sichergestellt werden – unabhängig vom Alter. Der Einsatz von monoklonalen Antikörpern als Prophylaxe könne hier erwogen werden.

80-Jährige und darüber sollen frühestens vier, jedenfalls aber sechs Monate nach der dritten Impfung eine vierte verabreicht bekommen. Selbiges gilt für Personen im Alter zwischen 65 und 79 Jahren, allerdings nach ärztlicher Nutzen-Risiko-Abwägung.

Verlängerung für Grünen Pass möglich

"Eine allgemeine Empfehlung für eine vierte Impfung ist nach aktuellem Wissensstand erst vor den voraussichtlich nächsten Infektionswellen im Spätsommer/Herbst 2022 zu erwarten", heißt es in der schriftlichen Empfehlung.

In Österreich erarbeiten Expertinnen und Experten des Nationalen Impfgremiums Empfehlungen für Impfungen. Die Mitglieder üben ihre Tätigkeit persönlich, unabhängig und unentgeltlich aus, wie auf der Homepage des Gesundheitsministeriums betont wird. Die Empfehlungen sind zwar nicht verbindlich, werden aber von der Politik im Regelfall übernommen.

Dadurch, dass eine vierte Impfung für Personen unter 65 explizit nicht empfohlen wird, ist wohl auch die Basis dafür gelegt, dass der Gesundheitsminister die Gültigkeit des Grünen Pass jedenfalls auf ein Jahr verlängern wird. Zehntausende dieser Dokumente wären in den kommenden Monaten ausgelaufen. (luza, APA, 12.4.2022)