Vicky Krieps in Marie Kreutzers Sisi-Film "Corsage".

Foto: Film AG/Robert Brandstätter

Das Filmfestival Cannes bleibt auch in seiner 75. Ausgabe (17. bis 28. Mai) dem österreichischen Film gewogen. Marie Kreutzers Spielfilm Corsage mit Vicky Krieps als Kaiserin Elisabeth wird in der Sektion Un Certain Regard gezeigt. Man darf sich eine Korrektur zum Sissi-Mythos erwarten, Festivaldirektor Thierry Fremaux sprach in der Pressekonferenz am Donnerstag in Paris von einem Film über die Einsamkeit der Monarchin.

Zurück am Stammtermin Mai, liest sich das Programm des Festivals wie ein Großaufgebot aller Sparten des Kinos: Im offiziellen Wettbewerb ist David Cronenberg mit seinem Scifi-Thriller Crimes of the Futures vertreten, in dem Léa Seydoux, Kristen Stewart und Viggo Mortensen zu sehen sind. US-Regisseur James Gray kommt mit dem 80er-Drama Armageddon Time und großer Starriege, Claire Denis zeigt die Denis-Johnson-Adaption Stars At Noon mit Margaret Qualley.

Prominenz und Glamour

Autorenfilmstars wie Ruben Östlund (Triangle of Sadness), Kelly Reichardt (Showing Up), Kore-eda Hirokazu (Broker) und der Russe Kirill Serebrennikow (Tchaikovsky’s Wife) werden ebenfalls vertreten sein. Auch außerhalb des Wettbewerbs wartet viel Prominenz und Glamour: Neben der bereits früher angekündigten Verneigung vor Tom Cruise anlässlich von Top Gun: Maverick und Baz Luhrmanns Elvis wird Mad-Max-Regisseur George Miller seinen Film 3000 Years of Longing und Ethan Coen eine Doku über Jerry Lee Lewis präsentieren. Der Ukrainer Sergei Loznitsa zeigt einen neuen Filmessay.

Eröffnet wird mit Z, einem Zombie-Film-im-Film von Michel Hazanavicius, dem Regisseur von The Artist. Fremaux kündigte an, die Jury des Festivals sowie weitere Filme innerhalb der nächsten Woche bekanntzugeben. Bereits 35.000 Gäste hätten sich für das kulturelle Großereignis akkreditiert, das sei bereits annähernd die Zahl, wie sie vor der Pandemie war. (Dominik Kamalzadeh, 14.4.2022)