Jüdische Jugendliche marschieren einmal im Jahr von Auschwitz nach Birkenau, so auch hier im Jahr 2004.

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Abu Dhabi – Eine Delegation der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) nimmt nach Angaben der Veranstalter erstmals am internationalen "Marsch der Lebenden" Ende April in Polen teil. Rund 10.000 junge Jüdinnen und Juden aus aller Welt beteiligen sich alljährlich an dem rund drei Kilometer langen Gedenkmarsch von Auschwitz nach Birkenau, dem größten der deutschen Vernichtungslager in der Nazi-Zeit.

Zwei Mitglieder der VAE-Delegation würden bei der zentralen Gedenkveranstaltung eine der sechs Fackeln zur Erinnerung an die sechs Millionen getöteten Juden während des Holocaust anzünden, teilten die Organisatoren am Donnerstag mit. Der Marsch und die Gedenkveranstaltung finden demnach am 28. April statt.

Lage im Nahen Osten als historische Gelegenheit

Ahmed Ubaid Al Mansuri sei der Gründer der ersten Holocaust-Gedenkgallerie in der arabischen und islamischen Welt, hieß es. Sein Museum befindet sich in Dubai. "Die Lehren der Vergangenheit und die Gefahren von Hass und Vorurteilen müssen um der Menschheit willen auf der ganzen Welt gelernt werden", sagte Al Mansuri laut der Mitteilung. Die neue Lage im Nahen Osten, die zu den guten Freundschaften zwischen Juden und Muslimen beigetragen habe, sei eine historische Gelegenheit, gemeinsam an die Opfer des Holocaust zu erinnern.

Im September 2020 hatte Israel Vereinbarungen mit den Vereinigten Arabischen Emiraten sowie mit Bahrain geschlossen. Die "Abraham-Abkommen" wurden von den USA unter dem damaligen Präsident Donald Trump vermittelt. Auch Marokko und der Sudan kündigten danach an, ihre Beziehungen zu Israel zu normalisieren. Zuvor unterhielten mit Ägypten und Jordanien nur zwei arabische Staaten diplomatische Beziehungen zu Israel. (APA, 14.4.2022)