Ein Mann wird von Rettungskräften abtransportiert.

Foto: APA/AFP/AHMAD GHARABLI

Jerusalem – Zwischen israelischen Sicherheitskräften und Palästinensern ist es Freitagfrüh auf dem für Juden und Muslimen heiligen Tempelberg in Jerusalem zu Zusammenstößen gekommen. Nach Angaben des palästinensischen Rettungsdiensts Roter Halbmond wurden mehr als 150 Palästinenser verletzt, nachdem israelische Sicherheitskräfte bei der Al-Aksa-Moschee Tränengas eingesetzt hatten. Der Vorfall ereignete sich laut Polizei nach dem Ende der Morgengebete. Unter rund 12.000 Gläubigen hätten sich etwa 100 Randalierer befunden, hieß es weiter.

Zum Freitagsgebet wurden zehntausende Muslime in der Jerusalemer Altstadt erwartet, um während des muslimischen Fastenmonats Ramadan auf und um den Tempelberg (Al-Haram al-Sharif) zu beten. Medien zufolge wurden auch drei israelische Polizisten verletzt. Die israelische Nachrichtenseite Haaretz berichtete, nach Ende der Zusammenstöße habe die Polizei Dutzende Palästinenser in der Al-Aksa-Moschee festgenommen.

Sicherheitskräfte vor der Al-Aksa-Moschee.
Foto: APA/AFP/AHMAD GHARABLI

Am Freitagabend beginnt auch das jüdische Pessachfest, das zusätzlich Gläubige und Besucher anziehen wird. Das Tourismusministerium erwartet allein in dieser Woche 30.000 ausländische Touristen.

Darüber hinaus wollen trotz einer blutigen Terrorwelle in Israel tausende Christen am Karfreitag den Kreuzweg Jesu in Jerusalem nachstellen. Es wird vor allem in der Altstadt ein massives Polizeiaufgebot erwartet. Die Sicherheitslage in Israel und den Palästinensergebieten ist dabei extrem angespannt: In den vergangenen Wochen sind bei vier Anschlägen in Israel 14 Menschen getötet worden.

Vergangenes Jahr hatten Zusammenstöße rund um die Al-Aksa-Moschee zu tagelangen schweren Kämpfen zwischen der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen und israelischen Sicherheitskräften geführt. Die Al-Aksa-Moschee ist die drittheiligste Stätte im Islam. Gleichzeitig befinden sich auf dem Tempelberg in Jerusalem auch wichtige Gebetsstätten für Juden und Christen. (APA, red, 15.4.2022)