Aus dem Süden Österreichs: Mosa Gueuze Style Ale
Foto: Conrad Seidl

Gueuze ist ein Bierstil, der sich als Verschnitt verschiedener spontan vergorener Lambic-Biere aus Brüssel und Umgebung definiert. Vor allem dem Brettanomyces bruxellensis wird bei der "wilden" Vergärung eine besondere Rolle zugeschrieben. Da konsumiert die Brett-Hefe nach und nach alle schwer vergärbaren Restzucker und lässt das Bier entsprechend trocken wirken.

Die Brauer rund um den aus der Brauerdynastie Moser stammenden Jörg "Mosa" Moser und der Winzer Manuel Ploder brauten verschiedene Sude in der Steiermark und in Kärnten, unterzogen sie einer Holzfassreifung, und siehe da: Auch da zeigt sich das bekannte Brett-Aroma.

Es ist ein helles, mäßig saures, sehr spritziges und nach nassem Holz und Leder duftendes Bier entstanden. Man meint Mostbirnen, rote Äpfel und Preiselbeeren zu schmecken. Dabei hat das Bier eine nicht mit Restsüße (die Zucker wurden ja von der Brett-Hefe vergoren) erklärbare solide Vollmundigkeit und einen herben, aber nicht hopfigen, geschweige denn bitteren Nachtrunk. Man wähnt sich im Pajottenland – aber das Bier kommt nicht aus Flandern, sondern aus dem Süden Österreichs. (Conrad Seidl, RONDO, 23.4.2022)