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Europäische Autobauer geraten durch den Ukraine-Krieg unter Druck.

Foto: Reuters / MATTHIAS RIETSCHEL

Brüssel/Hamburg – Gerissene Lieferketten wegen des Ukraine-Kriegs und damit zusammenhängende Produktionsunterbrechungen haben den Automarkt in der EU einbrechen lassen. Im März fiel der Pkw-Absatz um 20,5 Prozent auf rund 844.000 Fahrzeuge, wie der europäische Herstellerverband ACEA am Mittwoch in Brüssel mitteilte. Dabei verzeichneten die meisten Länder zweistellige Verkaufsrückgänge. In Österreich ging der Pkw-Absatz im März um 30,1 Prozent zurück.

Hoch waren die Rückgänge auch in den Kernmärkten. In Spanien gingen die Verkäufe um 30,2 Prozent zurück, gefolgt von Italien mit minus 29,7 Prozent, Frankreich (minus 19,5 Prozent) und Deutschland (minus 17,5 Prozent).

Lieferausfälle bei Kabelbäumen

Der russische Einmarsch in die Ukraine hatte bereits im Februar die Probleme der Branche verschärft und bei den Neuzulassungen in der EU für den niedrigsten Stand seit Beginn der Aufzeichnungen vor 32 Jahren gesorgt. Die Auswirkungen der Lieferausfälle bei Kabelbäumen schlugen in der Zulassungsstatistik erst im März voll zu Buche. Lediglich im ersten Corona-Jahr 2020 war der Absatz wegen des europaweiten Lockdowns noch niedriger.

Fast alle Autobauer legten im vergangenen Monat beim Absatz den Rückwärtsgang ein: Die Marke VW büßte in der Europäischen Union fast 30 Prozent ein, die Opel-Mutter Stellantis verkaufte ein Drittel weniger als vor Jahresfrist, die Marke BMW schrumpfte um 17,8 Prozent, und Mercedes gab 13,2 Prozent ab. Porsche legte dagegen etwas zu (plus 4,8 Prozent). Seit Jahresanfang sanken die Neuregistrierungen aller Hersteller um 12,3 Prozent auf rund 2,2 Millionen Einheiten. (APA, 20.4.2022)