Ist wieder mit dem Trabbi unterwegs: Dr. Ballouz.

Foto: ZDF / Karel Kuehne

Berlin – Den blauen Trabbi hat er noch. Auch die zugelaufene Katze namens Brigitte ist dieselbe. "Dr. Ballouz" (Merab Ninidze) praktiziert wieder in seiner Klinik in der nordostdeutschen Uckermark. Die zweite Staffel des ZDF-Hits von 2021 startet am Donnerstag (20.15 Uhr, ZDF), in den darauffolgenden zwei Wochen gibt es je zwei Folgen am Donnerstagabend. Dabei tritt ein neuer Mensch in das Leben von Chefarzt Dr. Ballouz – Eva (Helene Grass), die Leiterin der Krankenhaus-Wäscherei.

Bei ihr landen nämlich seine schmutzigen Hemden, nachdem ein Blitzeinschlag seine Waschmaschine lahmgelegt hat. Ihre Begegnung könnte zu mehr führen – allein, sie trägt einen Ehering, der Witwer aber auch. Seine Annäherungsversuche mit Eva im Aufzug oder auf dem Gang gleichen allerdings eher komischen Kollisionen. Auch Dr. Mark Schilling (Daniel Fritz) wandelt auf Freiers Füßen und spricht die Einladung zum Essen an seine Kollegin Dr. Barbara Forster (Julia Richter) erneut aus, doch Kollegen sind für sie eigentlich tabu. Und zwischen Dr. Michelle Schwan (Nadja Bobyleva) und Sozialarbeiter Vincent Patzke (Vincent Krüger) läuft es nicht wirklich rund – er hat sich nach einer gemeinsamen Nacht aus ihrer Wohnung geschlichen.

Personal und Patienten

Jenseits der Befindlichkeiten des Klinikpersonals geht es natürlich um die Patienten, die mit unter anderem Ursula Werner, August Zirner, Christine Hecke und Birge Schade in kleinen, sehr feinen Rollen besetzt sind. Doktor Ballouz muss in der ersten Folge "Leere Seiten" eine ältere, alleinstehende Gastwirtin nach einem Sturz an der schwer geschädigten Schulter operieren. Der Fall eines jungen Mannes, der mach einem Suizidversuch aus Liebeskummer eingeliefert wird, bewirkt bei Dr. Forster einen Sinneswandel.

In der zweiten Folge "Lieben und Lassen" geht es um einen Buben, der an einer unheilbaren Krankheit leidet und nicht länger tapfer sein will, weil alle genau das von ihm erwarten. Derweil droht einer jungen Landwirtin der Verlust ihres Augenlichts, die dringende Operation birgt gefährliche Risiken. In einer späteren Folge glaubt Ballouz gar, dass in einer Patientin das Spenderherz seiner tödlich verunglückten Frau schlägt, die er nun endlich gehen lassen sollte.

Neues Team

Während die Schauspieler vor der Kamera zum Glück dieselben geblieben sind, wurde das Team dahinter nahezu komplett ausgewechselt. Aber Regisseur Felix Ahrens (36, "Am Ende der Wald", "Tonis Welt") und Autorin Katja Kittendorf (51, "Tonio und Julia") ist mit ihrer neuen Staffel ein nahtloser und überzeugender Anschluss an die erste gelungen. Ihre Geschichten handeln von Ankommen und Loslassen.

Dr. Amin Ballouz wird, mit sehr sanfter Erscheinung und beruhigender Stimme, erneut vortrefflich von Merab Ninidze (56, "Der Usedom-Krimi") verkörpert, der mit seinen Mitmenschen im Film respekt- und verständnisvoll umgeht und bei aller Sorge um die Patienten nicht vergisst, dass auch er gewisse Bedürfnisse hat. (APA, dpa, 20.4.2022)