Bei den Bewilligungen für Ein- und Zweifamilienhäuser gab es 2021 ein starkes Plus.

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Wien – Die Zahl der Baubewilligungen ist 2021 um 6,1 Prozent auf 72.377 Wohneinheiten gesunken, das gab die Statistik Austria am Mittwoch bekannt. Im ersten Pandemiejahr 2020 hatte es noch 77.085 Baubewilligungen gegeben, auch dies war schon ein starker Rückgang. Im letzten Vor-Pandemie-Jahr wurden österreichweit 84.986 baugenehmigte Wohneinheiten gezählt, es war das bisher zweitbeste Jahr der Geschichte (nach 2017 mit 85.400). Im Schnitt der vergangenen zehn Jahre waren es jährlich 71.445 Wohneinheiten, hieß es in einer Pressemitteilung von Mittwoch.

Das Minus in der Gesamtbilanz ging auf einen starken Rückgang der Bewilligungen im mehrgeschoßigen Bereich (Häuser mit drei oder mehr Wohneinheiten) zurück. 35.719 Wohneinheiten bedeuteten hier ein Minus von 16,8 Prozent gegenüber 2020. Schon damals war es um 16 Prozent nach unten gegangen.

Viele neue Ein- und Zweifamilienhäuser

Auf Rekordniveau waren 2021 hingegen die Baubewilligungen für neue Häuser mit ein oder zwei Wohnungen. Hier stiegen die Genehmigungen um 7,0 Prozent auf 20.779. Damit stieg der Anteil der Einheiten in neuen Ein- und Zweifamilienwohnhäusern auf 29 Prozent.

Die in bereits bestehenden Gebäuden durch An-, Auf- oder Umbautätigkeit bewilligten Wohnungen machten abgesehen von Wien rund 21 % aller Genehmigungen aus. Das betraf im Vorjahr 15.366 Einheiten. Im Jahr davor waren es 14.262 gewesen. Hier sind allerdings die in Wien durch An-, Auf-, Umbautätigkeit bewilligten Wohnungen erneut nicht enthalten.

Wiener bauen in Niederösterreich

Interessant ist zudem, dass etwa drei Viertel der neu bewilligten Ein- und Zweifamilienhäuser von privaten Bauherrinnen und Bauherren verantwortet wurde, das waren etwa 15.800 Stück. Und von diesen wiederum sollten 51 Prozent in den jeweiligen Wohngemeinden der Bauverantwortlichen errichtet werden, 22 Prozent im selben Bezirk, 15 Prozent im selben Bundesland.

Rund jedes zehnte Objekt wird aber in einem anderen Bundesland als jenem, in dem sich der Wohnort der privaten Bauverantwortlichen befindet, errichtet. Und das liegt vor allem daran, dass sich viele Wienerinnen und Wiener offenbar in Niederösterreich Häuser bauen. Denn nur in 34 Prozent aller Baugenehmigungen von Wienerinnen und Wienern wurde die Genehmigung von der Gemeinde Wien ausgestellt, aber in der Mehrzahl der Fälle – 52 Prozent – von einer niederösterreichischen Gemeinde. Und diese rund 800 Objekte machten wiederum 18 Prozent aller im Jahr 2021 in Niederösterreich zum Bau bewilligten privaten Ein- und Zweifamilienwohnhäuser aus. (red, 20.4.2022)