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Große Teile Australiens sind unbesiedelt. Das Ausrollen der Solarplane neben dem Auto sollte folglich kein Problem sein.

Foto: STEFICA BIKES/Reuters

Die australische University of Newcastle will das Potenzial von druckbaren, dünnen Solarzellen aufzeigen und hat sich dafür ein aufsehenerregendes Experiment ausgedacht. Die Forschenden wollen mit einem Tesla-Wagen der Küste Australiens entlangfahren und diesen auf der gut 15.000 Kilometer langen Reise zu einem Gutteil mit der Kraft der Sonne laden. Die 84-tägige Reise wird zudem zu Forschungszwecken genutzt.

18 Solarplanen zum Ausrollen

Mit im Gepäck haben die Wissenschaftler 18 Solarplanen, die jeweils 18 Meter lang sind. Sie können bei Stehzeiten neben dem Auto ausgerollt werden, um den Akku des Fahrzeugs mit Energie zu versorgen. Die Zellen sind dünn und rollbar und wurden mit einem herkömmlichen Etikettendrucker, der sonst für Weinflaschen verwendet wird, auf Plastikplanen gedruckt.

Charge Around Australia

Mit dem Projekt will das Forschungsteam beweisen, dass gedruckte Solartechnologie in entlegenen Regionen der Welt, wo es kein funktionierendes Stromnetz gibt, zum Laden von Elektroautos verwendet werden können. Anstatt spezielle Solar-Autos zu entwickeln oder herkömmliche, schwere Solarpaneele zu installieren, könne man die gedruckten Planen einfach im Kofferraum mitführen und bei Bedarf ausrollen, um Energie zu gewinnen.

Erschwerte Bedingungen in Australien

Die Strecke entlang der gesamten Küste Australiens eigne sich perfekt, um die Anwendung in einem realen Szenario und unter herausfordernden Bedingungen zu testen. Die Ausbeute gegenüber herkömmlichen Solarzellen ist zwar bei den dünnen rollbaren Zellen deutlich geringer – mit Kosten von weniger als zehn Dollar pro Quadratmeter sind diese aber bedeutend günstiger und auch flexibler einzusetzen.

Auf der Reise, die unter dem Projektnamen "Charge around Australia" läuft, wollen die Initiatoren auch bei 70 Schulen haltmachen und dabei für nachhaltige Energieerzeugung werben. Erwachsenen soll hingegen die Angst genommen werden, dass fehlende Akku-Reichweite als Hürde für E-Mobilität wahrgenommen wird. (step, 20.04.2022)