Die Avantgarde-Pop-Band 5K HD wird gemeinsam mit dem Klangforum Wien auftreten.

Foto: Hanna Fasching

Schwaz – Mit der 29. Auflage der Klangspuren Schwaz, dem Festival für Neue Musik, setzen die Veranstalter neben dem Fokus auf neueste Musik vermehrt auf Öffnung hin zu einem genreübergreifenden, die "Grenzen auslotenden" Programm. Das Festival, das vom 8. bis zum 25. September über die Bühne geht, setzt fast ausschließlich auf Ur- und österreichische Erstaufführungen, wie am Donnerstag bei der Präsentation mitgeteilt wurde.

Insgesamt 18 Festival-Veranstaltungen in Schwaz, Innsbruck und Rotholz werden aufgeboten. Musikalische Leckerbissen versprachen die neuen künstlerischen Leiter, Christof Dienz und Clara Iannotta, schon allein zum Auftakt und zum Abschluss der Klangspuren: Den offiziellen Auftakt macht mit "Windkraft – Kapelle für Neue Musik" unter der Leitung von Kasper de Roo die österreichische Erstaufführung des Musik-Film-Kunst-Projekts "Reich/Richter" des Minimal-Music-Großmeisters Steve Reich, bei dem der US-amerikanische Komponist zu Gerhard Richters und Corinna Belz' Film "Moving Picture" Musik komponierte. Zum Abschluss soll die Video-Oper "An Index of Metals" des früh verstorbenen italienischen Komponisten Fausto Romitelli – in Schwaz in der Interpretation von Phace & Nacho de Paz, Daisy Press, Paulo Pachini zu erleben – die Besucher anlocken.

"Körperliche Erfahrung"

Die Öffnung des Festivals hin "zu vielfältigen Verflechtungen und Schnittlinien zwischen neuer Musik und Popmusik" zeige sich etwa im Konzert des Klangforum Wien, das gemeinsam mit der österreichischen Avantgarde-Pop-Band "5K HD" auftritt – oder auch in der Zusammenarbeit zwischen Jennifer Walshe & Matthew Shlomowitz und dem Ensemble Nikel. "Es gibt viele KünstlerInnen, die Musik in einem größeren Kontext denken, der über den Klang, über eine rein klangliche Erfahrung hinausgeht. Daher haben wir diesmal bewusst MusikerInnen und KomponistInnen gesucht, die ihre Kunst darauf ausrichten, dem Publikum eine körperliche Erfahrung zu vermitteln", fasste die in Berlin lebende, italienischen Komponistin und nunmehrige künstlerische Leiterin Iannotta die Klangwolken-Grundstoßrichtung zusammen. (APA, 21.4.2022)