Der Earth Day wird am 22. April in mehr als 175 Ländern der Erde begangen.

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Jedes Jahr am 22. April wird der "Earth Day", der Internationale Tag der Erde, begangen. Mit dem weltweiten Aktionstag soll in mehr als 175 Ländern mit unterschiedlichen Schwerpunktaktionen auf den Schutz der Umwelt und des Klimas aufmerksam gemacht und Bewusstsein für einen umweltschonenden und nachhaltigen Lebensstil geschaffen werden. Das diesjährige Thema lautet "Invest In Our Planet" ("Investiert in unseren Planeten"); es umfasst fünf Hauptaspekte: das große globale Aufräumen, Nachhaltige Mode, Klima- und Umweltkompetenz, das Canopy-Projekt, Nahrung und Umwelt und die Global Earth Challenge.

Seit 52 Jahren

Ins Leben gerufen hat den "Earth Day" im Jahr 1970 der Senator von Wisconsin und Umweltschützer Gaylord Nelson. Anlass war eine katastrophale Ölpest im Jahr davor, bei der vor der Küste Kaliforniens bei Santa Barbara nördlich von Los Angeles aus dem Bohrloch einer Bohrinsel bis zu 14.000 Tonnen Rohöl ins Meer geflossen waren. Heute gilt der Vorfall als drittschlimmste Ölpest in US-amerikanischen Gewässern nach Deepwater Horizon (2010) und Exxon Valdez (1989).

Seit 1990 wird der "Earth Day" international begangen. Im Jahr 2009 wurde nach der gescheiterten UN-Klimakonferenz in Kopenhagen der 22. April auf Vorschlag von Bolivien von der UN-Generalversammlung zum Internationalen Tag der Mutter Erde erklärt.

Die Naturschutzorganisation WWF Österreich forderte anlässlich des "Earth Day" konkrete Maßnahmen gegen Energie- und Ressourcenverschwendung. Vom gesamten heimischen Energieverbrauch würden rund zwei Drittel in Form von fossil Brennstoffen importiert, so die NGO. Allein 2021 habe Österreich Erdöl im Wert von 7,3 Milliarden Euro und Erdgas im Wert von 4,2 Milliarden Euro eingeführt. Besonders fatal sei die hohe Abhängigkeit von Russland, von wo Österreich rund 80 Prozent seines Erdgases beziehe, erklärt Karl Schellmann, Energieexperte beim WWF Österreich.

Energiehunger in den Griff kriegen

Konkret fordert der WWF ein groß angelegtes Energiesparprogramm, den Beschluss eines ambitionierten Energieeffizienzgesetzes und die Bereitstellung einer zusätzlichen Energiesparmilliarde pro Jahr. "Wir müssen die Sanierungsrate annähernd verdreifachen, um die Klimaziele zu schaffen. Denn die beste Energie ist jene, die wir gar nicht brauchen", sagte Schellmann. "Mit unserem derzeitigen Energieverbrauch können wir weder die Klimaziele erreichen, noch eine naturverträgliche Energiewende schaffen. Wir müssen unseren enormen Hunger nach Energie in den Griff bekommen – damit schützen wir nicht nur unseren Planeten, sondern erhöhen auch die Versorgungssicherheit." (red, 22.4.2022)