Papst Franziskus, nach links abgerutscht: "Schafft der Papst die Kirche ab?", fragt "Zur Zeit".

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Ostern ist die Zeit, in der sensiblen Menschen deutlicher bewusst wird, wie alles den Bach hinuntergeht. Diesmal war es besonders arg. Schafft der Papst die Kirche ab? konfrontierte "Zur Zeit" ihre stramm nationalen Gläubigen mit einem Problem, geeignet, die Grundfesten ihrer Religiosität zu erschüttern. Ein gewisser Pessimismus war dabei nicht zu verkennen, sah Andreas Mölzer doch das Ende des Christentums eingetreten: Europa ist längst ein gottloser Kontinent. Und das war noch gar nichts gegen einen gewissen Philipp Tropf, der feststellte: Die Kirche hat sich schon vor 150 Jahren abgeschafft.

Dieser Dr. theol., korporiert bei Corps Hassia-Gießen zu Mainz und Corps Frankonia-Brünn zu Salzburg, ließ sich zwar 2016 von der längst abgeschafften Kirche zum Priester weihen, ist aber seit 2019 glücklich verheiratet – deshalb aus dem röm.-kath. Kirchendienst entlassen. Weil er die Priesterei aber nicht lassen kann, hat er sie zu seinem Hobby gemacht, er ist heute als freiberuflicher Priester ohne Kirche tätig, und empfiehlt sich in "Zur Zeit" als der richtige Ansprechpartner für Menschen, die gläubig sind, aber das Vertrauen in die "Institution Kirche" verloren haben.

Also auch für Freiheitliche, die das Vertrauen in ihre Kirche verloren haben, wie sie aus einem redaktionellen Hilferuf um Geld für "Zur Zeit" auftauchte. Immer wieder wird uns vorgegaukelt, die freiheitliche Gesinnungsgemeinschaft wäre der einzige Platz in dieser schnöden Welt, wo die freie Meinung hochgehalten wird – und dann das! Es ist die traurige Tatsache, dass wir eine bedeutende Unterstützung durch den freiheitlichen Parlamentsklub verloren haben. Obwohl wir als parteiunabhängiges Medium die Linie der FPÖ auf Grund unserer patriotischen und freisinnigen Blattlinie weitestgehend publizistisch unterstützen, war die eine oder andere differierende Ansicht und die eine oder andere kritische Stellungnahme auch in Richtung der FPÖ, wie wir sie zeit unseres Bestehens von Jörg Haider über HC Strache bis hin zu Norbert Hofer – ohne dass es aufgefallen wäre – immer wieder getätigt haben, Anlass für diese Streichung.

Wie aus Vorarlberg bekannt, läuft das Geschäft gewöhnlich umgekehrt. Ein Blatt lukriert Inserate und überweist den Erlös an die Partei. Das verhindert in diesem Fall eine Diffamierung linker Kreise, ist doch die Ursache dafür, dass ZurZeit von der Werbewirtschaft absolut ausgegrenzt wird, nichts anderes als die antifaschistische Weltverschwörung, nämlich die ständige und anhaltende Diffamierung durch Organisationen wie ZARA oder das DÖW.

Wer also glaubt, nur im heutigen Rom ist jede Schurkerei denkbar, der kennt den freiheitlichen Parlamentsklub nicht, der sich nicht scheut, bloß wegen der einen oder anderen differierenden Ansicht oder der einen oder anderen kritischen Stellungnahme die Geschäfte von ZARA oder dem DÖW zu besorgen.

Noch schlimmer wütet laut "Zur Zeit" der Modernistenbischof Hermann Glettler, der in der Innsbrucker Universitätskirche den Altar durch ein Bild eines tätowierten, nackten, schwulen "Queer"-Aktivisten aus Georgien verhängen und so Christus durch dessen personifizierten Conterpart ersetzen und verhöhnen ließ.

Glettlers kleinkariertem Wesen entspricht es, dass er sich darob als Künstler fühlt. Wie alle linken Theologieabsolventen ist der Liebling der gesellschaftspolitisch extrem nach links abgerutschten "Kronen Zeitung", die ihn schon als Bischof von Graz-Seckau sehen wollte. Für den schwulen-affinen Kardinal Schönborn soll Glettler der Lieblingskandidat als Nachfolger als Erzbischof von Wien sein.

Dass dabei Dompfarrer Toni Faber übergangen würde, wird die gesellschaftspolitisch extrem nach links abgerutschte "Kronen Zeitung" hoffentlich zu verhindern wissen. Deren hoffentlich nicht mit abgerutschter Postillion Jeannée ließ sich neulich in seiner Post an die Liebe Ehefrau Nehammer nicht lumpen: Ich zitiere eine Qualitätszeitung. Es war dies eine Quelle, deren er sich nicht oft bedient, aber diesmal war es ihm die Sache wert, und ich hoffe, der Schock sitzt tief, ging es doch um das Cobra-Gelage im Hause des Bundeskanzlers. Unter Berufung auf Qualität hoffte er für Frau Nehammer, dass sie zu der Einsicht gelangen, Sie tun weder dem Kanzler noch dem Land Gutes, wenn Sie ihn "beraten". Oder ihm die zwielichtige Figur Kai Diekmann aufs Auge drücken. Als Gattin des regierenden Kanzlers Österreichs haben Sie in der Politik nichts verloren. (Günter Traxler, 23.4.2022)