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In Luxemburg musste die Amazon-Niederlassung keine Steuern zahlen. Der Onlinehändler wehrt sich gegen die Kritik.

Foto: NICK IWANYSHYN/Reuters

Der in Luxemburg ansässige Unternehmenssitz von Amazon hat für 2021 dort keine Einkommenssteuern bezahlt. Vielmehr vermeldete die Gesellschaft, die unter der Bezeichnung Amazon EU Sàrl firmiert und die Märkte in Deutschland, Österreich, Frankreich, Italien, Spanien, Polen, Großbritannien, Schweden und den Niederlanden abdeckt, für das Vorjahr ein Minus von 1,16 Milliarden Euro. Das sorgt insofern für Verwunderung, als das Unternehmen in diesem Zeitraum in Europa 51 Milliarden Euro Umsatz machte, wie "Bloomberg" berichtet.

"Keinen Gewinn gemacht"

Amazon führt diese Zahlen auf laufende Kosten und Investitionen zurück. So habe man seit 2010 mehr als 100 Milliarden Euro in die Schaffung von Infrastruktur und Arbeitsplätzen investiert. Im Vorjahr habe man 50 neue Standorte und über 65.000 Arbeitsplätze geschaffen und somit die Anzahl der Mitarbeiter in Europa auf über 200.000 erhöht, teilte der Konzern der Nachrichtenagentur mit. Unterm Strich habe Amazon EU Sàrl im Vorjahr einen Verlust gemacht und darum auch keine Körperschaftssteuer zahlen müssen.

Nach Erscheinen des Berichts und entsprechender Kritik, wie eine solche Bilanz möglich sei, ging Amazon in die Offensive. Auf seinem Unternehmensblog teilte der Onlinehändler mit, man zahle sehr wohl in Europa Steuern. Hunderte Millionen Euro würden als Steuern und Abgaben in den lokalen Märkten, wo Amazon tätig sei, abgeführt. Eine genauere Aufschlüsselung, welche Summen wofür an lokale Finanzämter wanderten, blieb der Händler aber schuldig. (red, 22.4.2022)