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Der Schwimm-Weltverband FINA hat den zweimaligen Olympiasieger Jewgeni Rylow aus Russland aufgrund dessen Unterstützung des russischen Angriffskrieges in der Ukraine für neun Monate gesperrt. Die Entscheidung traf der Verband nach Rylows Teilnahme an einer Kundgebung in Moskau mit Russlands Präsident Wladimir Putin. Die Sperre trat am Mittwoch in Kraft und gilt für alle internationalen Wettkämpfe.

An der Veranstaltung im Luschniki-Stadion am 18. März anlässlich des achten Jahrestages der Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim nahmen neben Rylow weitere bekannte russische Sportlerinnen und Sportler teil. Teilweise trugen sie das "Z" auf der Brust. Das Symbol ist etwa auf zahlreichen russischen Panzern zu sehen, die an der Invasion in der Ukraine beteiligt sind.

"Leider geht die schädliche Politik zur Politisierung des Sports weiter", sagte Kreml-Sprecher Dmitiri Peskow am Freitag. Der Präsident des Nationalen Olympischen Komitees, Stanislaw Posdnjakow, schrieb im Messengerdienst Telegram von einer "offenen Diskriminierung nach dem Prinzip der Nationalität".

Rylow hatte im vergangenen Jahr in Tokio über 100 m und 200 m Rücken jeweils Olympia-Gold gewonnen, zudem holte er mit der Freistil-Staffel einmal Silber. In diesem Jahr finden die Weltmeisterschaften in Budapest (18. Juni bis 3. Juli) statt, Teams aus Russland sowie Belarus sind inzwischen ausgeschlossen. (sid, 22.4.2022)