Die neuen Cookie-Banner werden zuerst in Frankreich, dann in der restlichen EU ausgerollt.

Foto: Google

Wer in Europa lebt und Googles Websites – darunter google.at und youtube.com – besucht und dabei entweder nicht eingelogged ist oder im Inkognito-Modus surft, der wird künftig mit einer neuen Variante des Cookie-Banners begrüßt. Dieser wird es ermöglichen, alle Cookies der jeweiligen Google-Website mit nur einem Klick abzulehnen, wie der Konzern in einem Blogbeitrag verkündet.

Neue Cookie-Banner bei Google

Google tut dies nicht freiwillig. Dem vorangegangen war, dass die französische Datenschutzbehörde CNIL Anfang des Jahres eine Strafe in Höhe von 150 Millionen Euro über die Tochterunternehmen des Alphabet-Konzerns verhängt hatte. Begründung: Zwar war es möglich, mit einem einzigen Klick allen Cookies zuzustimmen – wer aber alle ablehnen wollte, der musste sich durch mehrere Optionen klicken. CNIL gab Google – und auch Facebook, die zu 60 Millionen Euro Strafe verdonnert wurden – im Jänner drei Monate Zeit, um ihre Handhabe in Frankreich anzupassen.

Dementsprechend werden die neuen Banner nun zuerst in Frankreich ausgerollt. Die restliche EU, Großbritannien und die Schweiz sollen in naher Zukunft folgen. Wer mit dem eigenen Google-Konto eingelogged ist, der kann übrigens diverse Privacy-Einstellungen direkt im eigenen Account vornehmen.

Verwirrende Cookie-Banner

Die Thematik wirft auch Licht auf ein Problem im erweiterten Kontext. Denn zwar hatte die EU-Datenschutzgrundverordnung das Ziel, den Menschen in Europa mehr Kontrolle über die eigenen Daten zu geben – tatsächlich herrscht aber ein regelrechter Wildwuchs, da Website-Betreiber unter anderem den Umgang mit Cookie-Bannern unterschiedlich pflegen.

So merkt etwa die in Österreich ansässige Datenschutz-NGO Noyb an, dass durch die grafische Gestaltung der Banner über sogenannte "Dark Patterns" 90 Prozent der Userinnen und User das Tracken über Cookies genehmigen, obwohl nur drei Prozent dies tatsächlich gutheißen. Unter anderem sieht nun der Digital Services Act eine strengere Regulierung von gezielter Onlinewerbung vor. (stm, 23.4.2022)