Den nächsten Urlaub sollte man zur richtigen Zeit und auf dem richtigen Gerät buchen.

Foto: Zillertal Tourismus / Christoph Johann

Online-Shoppen oder den nächsten Sommerurlaub planen. Dass es hier bessere und schlechtere Tage zum Buchen gibt, hat man schon öfter gehört, aber dass auch das benutzte Gerät für Preisschwankungen verantwortlich sein kann, wurde bisher nur selten erhoben.

Die Arbeiterkammer (AK) hat für eine Analyse genau diese Punkte unter die Lupe genommen, dafür fünf Online-Plattformen beobachtet und auf 20 verschiedenen Geräten und zu verschiedenen Zeiten online eingekauft. Das Ergebnis zeigt Preisschwankungen um bis zu 128 Prozent. Ein Grund mehr, sich selbst künftig um die perfekten Rahmenbedingungen zu kümmern.

Undurchsichtig

"Bei Online-Buchungen kommt es auf das Endgerät und möglicherweise auch auf das Surfverhalten an. Wo sich Konsumentinnen und Konsumenten befinden, spielt nicht so eine große Rolle," sagt AK-Konsumentinnenschützerin Gabriele Zgubic. Preisvergleiche für Online-Buchungen oder Online-Shopping anzustellen werde zunehmend schwieriger, so Zgubic, weil die Rahmenbedingungen immer mannigfaltiger seien. Sowohl die gewählte Online-Buchungsplattform als auch das Gerät, auf dem die Buchung stattfindet, würde immer mehr Möglichkeiten bieten, die man als Konsumentenschützer bedenken muss. Deshalb habe man sich für diese Analyse entschieden.

Die Ergebnisse

Die größte Preisdifferenz gab es laut AK am gleichen Tag bei Swoodoo.at für einen Flug nach Mallorca. Auf 17 unterschiedlichen Endgeräten wurde bei der selben Suche eine Preisspanne von 128 Prozent festgestellt. Bei Fluege.de war bei einem Flug nach Larnaca am gleichen Tag auf Laptops und iPads ein um 64 Prozent höherer Preis angezeigt worden als auf diversen Smartphones.

Bei den meisten Buchungen und Produkten änderten sich die Preise bei den einzelnen Endgeräten mindestens einmal im untersuchten Zeitraum – aber nicht bei allen Endgeräten und im gleichen Ausmaß. Die größte Preisschwankung zwischen 8. und 19. März orteten die Testerinnen der AK bei einer Flugbuchung über Fluege.de nach Mallorca: Der Preis schwankte bei drei Android-Smartphones und einem iPhone um knapp 183 Prozent (362 Euro). Bei Swoodoo.at betrug die größte Preisschwankung zwischen 8. und 19 März bei einem Endgerät rund 148 Prozent, bei Opodo.com 91 Prozent, bei Booking.com 28 Prozent und bei Amazon.at rund 18 Prozent.

Tipps

Aufgrund dieser Ergebnisse stellte die AK fest, dass ein Preisvergleich in jedem Fall Sinn macht, speziell auf den unterschiedlichen Vergleichsplattformen. Auch andere Tipps legt die Analyse dem Nutzer nahe:

  • Preisvergleichs-Plattformen nutzen: Bei Preisvergleichsplattformen, zum Beispiel Idealo.at oder Geizhals.at, zeigen die Anbieter die günstigsten Preise für ihr Produkt an. Zum Teil erhält man dadurch auch bessere Angebote als über das direkte Aufrufen des Shops.
  • Preise auf Laptop und Handy checken: Preise vergleichen, indem man sie mit seinem Smartphone wie auch mit dem Standgerät überprüft. Das kann zu Ersparnissen führen.
  • Nicht aufspüren lassen: Im Webbrowser festlegen, dass es zu einem Schutz vor Aktivitätenverfolgung kommt, also Blockieren von Tracking. Cookies sowie Website-Daten werden somit mit dem Schließen des Fensters automatisch gelöscht. Unternehmen können dadurch keine umfangreiche Browser-Historie auswerten. Blockieren sollte man auch Cookies von Drittanbietern, und zusätzlich sollte man die Einstellung wählen, dass nur technisch nötige Cookies auf dem Endgerät erlaubt sein sollen.
  • Ort "faken": Preise unterscheiden sich zum Teil dadurch, von wo aus auf eine Website zugegriffen wird. Die AK rät, einen VPN-Dienst zu nutzen. Damit kann ein anderer Standort als der tatsächliche ausgewählt werden. Das kann zu besseren Preisen führen. Einige Beispiele für seriöse VPN-Dienste sind laut AK etwa Mullvad VPN mit Sitz in Göteborg, Nord VPN mit Sitz in Panama City oder Proton VPN mit Sitz in Plan-les-Ouates. (red, 26.4.2022)