Der LASK kassiert ordentlich.

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Der LASK, eigentlich Favorit in der Qualifikationsgruppe der Fußball-Bundesliga, ist am Dienstag auswärts bei der WSG Tirol in eine herbe Niederlage geschlittert. Für Trainer Andreas Wieland war dabei nicht nur die Höhe "extrem enttäuschend." Nach sieben Runden in der zweiten Saisonphase holten die Linzer nur neun Punkte und liegen nun drei Punkte hinter der WSG auf Rang sieben. Der Vorsprung auf Schlusslicht Altach beträgt drei Runden vor Schluss sechs Punkte.

"Wir müssen die Dinge so ansprechen, wie sie sind, und uns dann aus dem Schlamassel herausziehen", sagte Kapitän Alexander Schlager nach Schlusspfiff gegenüber "Sky" und hob die schwache Leistung in den ersten 45 Minuten hervor. Sein Trainer sprach gar von einer "desolaten" ersten Halbzeit, in der die Wattener zudem "viel Effizienz" gezeigt und "Aktionen erzwungen" hätten. Sein eigenes Team hingegen habe "die Dinge sehr schlecht umgesetzt und auch viele unerzwungene Fehler produziert".

Für Wieland waren die Tiroler auch die wesentlich giftigere Mannschaft, die mehr Bereitschaft zeigte zu gewinnen. "Das Glück ist oft auf der Seite des Tüchtigen, und heute war es auf der Seite der WSG", lobte er den Einsatz der Wattener. Für die kommenden Runden gilt beim LASK nun der Fokus nicht dem noch möglichen Platz sechs, sondern dass man seine Hausaufgaben mache und die Leistung wieder auf den Platz bringe. Man müsse sich jetzt "aufs Wesentliche" konzentrieren und keine Rechenspiele anfangen.

Prekär

Altachs Lage bleibt unterdessen prekär. Nach dem 0:4 in Hartberg beträgt der Rückstand auf den rettenden Platz elf weiter vier Punkte, nur noch drei Runden bleiben den Vorarlbergern, um aufzuholen. Am Dienstag war es neuerlich ein Ausschluss, der den Untergang einleitete. Trainer Ludovic Magnin haderte wie schon zuletzt auch mit den Schiedsrichterentscheidungen, gab sich aber kämpferisch. "Für uns ist alles noch möglich", sagte der Schweizer.

Magnin wirkte nach der zweiten Niederlage in Folge gefasst, wie schon beim 1:2 gegen den LASK am vergangenen Samstag war es erst ein Ausschluss, der sein davor in fünf Partien ungeschlagenes Team aus der Bahn warf. Fabio Strauss, der in der ersten Hälfte für ein taktisches Leiberlziehen gegen Noel Niemann Gelb gesehen hatte, musste in der 61. Minute beim Stand von 0:0 vom Platz. Bitter, weil er Manfred Gollner im Strafraum wohl unbeabsichtigt auf den Fuß gestiegen war. Den verhängten Elfer verwandelte Dario Tadic sicher zum 1:0 und ebnete dem TSV damit den Weg zum Sieg.

Die Linie

"Es ist eine Frechheit. Ihr macht das ganze Spiel kaputt", klagte der erboste Strauß beim Abgang hörbar auch im TV. Magnin "vermisste eine Linie" bei den Entscheidungen insgesamt, versuchte sich aber in Zurückhaltung. "Man kann den Penalty geben, man kann die zweite Gelbe geben. Aber die erste Gelbe tut mir weh. Bei diesen zwei Fouls von ihm dann Rot, das ist schwer zu kauen. In so einem Spiel, wo so viel auf dem Spiel steht", gab der 43-Jährige bei "Sky" an und forderte im Hinblick auf die VAR-Entscheidung vor dem Elfer, den Unparteiischen "ein bisschen mehr Freiheit" zu geben.

Vielleicht wäre es gar nicht zur dieser für Altach so unglücklichen Situation gekommen, wenn Christoph Monschein in der ersten Hälfte eine Flanke nicht knapp verpasst bzw. anstatt abzuspielen selbst geschossen hätte. "Wir haben in der ersten Hälfte die zwei besten Chancen gehabt, die musst du im Abstiegskampf machen", sagte Magnin, wirkte dabei aber ruhig und gefasst. Ohnehin sei das letzte Wort noch nicht gesprochen. "Ich muss das jetzt ein paar Stunden verdauen. Aber das Lächeln ist wieder da, weil ich im Profifußball schon viel erlebt habe. Wir haben vier Punkte Rückstand, also ist das noch machbar."

Bester Weg

Vor allem im kommenden Heimspiel gegen Ried am 7. Mai, derzeit Elfter, muss man quasi siegen. Danach folgen noch Auftritte bei der Admira bzw. gegen die WSG Tirol.

Hartberg bekommt es auswärts noch mit dem LASK, mit der WSG (h) und Ried (a) zu tun. Schon jetzt ist man aber auf bestem Wege Richtung Klassenerhalt. "Es gibt jetzt kein Ausruhen, es ist noch alles möglich", stellte Trainer Klaus Schmidt nach dem zweiten Sieg in Folge – ein Novum in dieser Saison – zufrieden fest. "Meine Mannschaft hat große Moral gezeigt, das wird sie auch in den letzten drei Partien. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir das Ziel Klassenerhalt relativ sicher realisieren können." (APA, red, 27.4.2022)