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In den vergangenen Monaten kam es zu einer Häufung von Überflügen türkischer Kampfjets im griechischen Luftraum.

Foto: REUTERS/Murad Sezer

Athen – Türkische Kampfflugzeuge haben am Mittwoch sieben bewohnte griechische Inseln überflogen, darunter die Insel Samos mit rund 33.000 Einwohnern. Das griechische Außenministerium sprach in einer Mitteilung von Massenüberflügen und reichte beim türkischen Botschafter Protest ein. Es handle sich um "inakzeptable Provokationen", die gegen das Völkerrecht verstießen und zudem den internationalen Luftverkehr gefährdeten, hieß es vom griechischen Außenministerium.

Der griechische Generalstab hatte zuletzt einen massiven Anstieg von Überflügen türkischer Kampfjets verzeichnet. In den vergangenen Monaten wurden türkische Kampfjets vermehrt im griechischen Luftraum gesichtet. Zum Teil rasten die Bomber in nur 300 Metern Höhe über griechische Inseln. Überflüge bedeuten eine schwere Verletzung der Souveränität eines Landes. Die EU hatte die Überfluge der Türkei wiederholt verurteilt. Hintergrund der Flugmanöver könnte sein, dass Ankara Griechenland die Souveränität über etliche Inseln in der Ostägäis abspricht. Der Grund dafür sei, dass die Inseln militarisiert seien. Darüber hat sich die Türkei bereits bei der Uno beschwert. Denn die Militarisierung der Inseln stehe nicht im Einklang mit den Verträgen von Lausanne (1923) und Paris (1947).

Athen sieht Bedrohung in türkischen Landungsschiffen

Athen begründet die Militarisierung mit der Bedrohung durch zahlreiche militärische Landungsschiffe an der türkischen Westküste. Für Griechenland kommen die nun massiven Luftraumverletzungen überraschend. Erst im März hatten sich Premier Kyriakos Mitsotakis und der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan darauf verständigt, die belasteten Beziehungen zwischen den beiden Nato-Staaten zu entspannen. Ihr Ziel war, die Südostflanke der Nato angesichts des Krieges in der Ukraine nicht zusätzlich zu belasten. (APA, red, 27.4.2022)