In der Nacht nach der Wiederwahl von Emmanuel Macron zum französischen Präsidenten kam es in Paris bei einer Polizeikontrolle in der Nähe der Seine-Brücke Pont Neuf zu den tödlichen Schüssen.

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Paris – Nach den tödlichen Schüssen eines Polizisten auf ein Auto in Paris ermitteln die Behörden wegen Totschlags gegen den Beamten. Der 24-Jährige hatte Sonntagnacht im Zentrum von Paris mit seinem Sturmgewehr auf ein Auto geschossen, das plötzlich in Richtung einer Polizeipatrouille angefahren war. Der Fahrer und ein Beifahrer wurden dabei getötet, ein dritter Insasse des Wagens verletzt.

Bei den Schüssen habe es sich nicht um einen Fall legitimer Selbstverteidigung gehandelt, daher laute der Vorwurf im Falle des getöteten Fahrers auf Totschlag, im Falle des Beifahrers auf fahrlässige Tötung und im Falle des zweiten Beifahrers auf Körperverletzung, verlautete es am Mittwoch aus Justizkreisen. Der Polizist dürfe bis auf Weiteres seinen Dienst nicht ausüben und keine Waffen tragen.

Laut Polizeibericht hatte eine fünfköpfige Polizeipatrouille das auf der falschen Straßenseite und mit Warnblinker parkende Auto kontrollieren wollen, als es plötzlich in Richtung der Streife losfuhr. Einer der Beamten sei zur Seite gesprungen, um sich in Sicherheit zu bringen, der 24-Jährige habe mehrere Schüsse auf das Auto abgefeuert. Der Fahrer und der Beifahrer starben noch am Tatort. Nach Angaben aus Justizkreisen waren sie wegen Drogendelikten polizeibekannt.

Der Vorfall hatte sich wenige Stunden nach der Wiederwahl von Präsident Emmanuel Macron ereignet. Die Behörden hatten danach rasch einen Zusammenhang ausgeschlossen. (APA, 27.4.2022)