2021 gab es so viele Tote bei LKW-Unfällen wie nie zuvor in den letzten 30 Jahren.

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Wien – In Österreich sind im Vorjahr 362 Menschen bei Verkehrsunfällen gestorben. Laut Statistik Austria sind das weniger Verkehrstote als in den Jahren vor der Coronavirus-Pandemie, wobei die Lockdowns des Vorjahres das Unfallgeschehen erneut maßgeblich beeinflussten. Auffällig war aber: Noch nie gab es so viele Tote bei Unfällen mit Lkw-Beteiligung. Auch die Zahl der verletzten Radfahrerinnen und Radfahrer erreichte 2021 einen Höchstwert.

Laut den am Donnerstag von der Statistik Austria publizierten Daten war die Zahl der Verkehrstoten deutlich niedriger als in den Jahren vor der Corona-Pandemie, wenngleich um fünf Prozent höher als 2020 mit 344 Verstorbenen. Dabei handelte es sich pandemiebedingt um den niedrigsten Wert seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1961, wurde in einer Aussendung klargestellt. 2019 hatte es 416 Tote gegeben, 2018 waren es 409.

50 getötete Radlerinnen und Radler

Der durch die Coronavirus-Pandemie gestützte Trend zum Fahrrad schlug sich auch 2021 auf die Statistik nieder. 50 Personen waren im Vorjahr mit ihrem Bike unterwegs, als sie auf Österreichs Straßen ums Leben kamen. Das sind ein Viertel mehr als 2020 (40 Getötete) und um 52 Prozent mehr als 2019 (33 Getötete).

Weitere 9.617 Menschen, die mit einem Rad unterwegs waren, wurden verletzt – um drei Prozent mehr als im Jahr 2020, wo bereits ein Höchstwert verzeichnet wurde. Nie zuvor in den vergangenen 30 Jahren verletzten sich somit so viele Personen beim Radfahren wie 2021.

Mehr als ein Viertel der im Vorjahr beim Radfahren Verletzten und die Hälfte aller mit dem Fahrrad im Straßenverkehr tödlich Verunglückten (24 Getötete) waren dabei mit einem E-Bike unterwegs. Gegenüber dem Vor-Pandemie-Jahr 2019 (elf Getötete) stieg die Zahl der mit dem E-Bike tödlich Verunfallten somit um gleich 118 Prozent. Bei rund der Hälfte der Fahrradunfälle war kein anderer Verkehrsteilnehmer involviert. 47 Prozent der verunglückten Radlerinnen und Radler trugen einen Helm, 2018 waren es noch 41 Prozent.

88 Tote bei LKW-Unfällen

Eine markante Auffälligkeit hob die Statistik Austria besonders hervor: Noch nie zuvor in den vergangenen 30 Jahren gab es einen so hohen Anteil an Toten bei Unfällen mit Lkw-Beteiligung. 2021 waren es 88 Menschen. Das bedeutet, dass insgesamt 24 Prozent aller Getöteten bei Lkw-Unfällen verstarben.

Verletzt bei Straßenverkehrsunfällen wurden im Vorjahr 40.889 Personen. Das entspricht durchschnittlich 112 Verletzten pro Tag, darunter 19 Schwerverletzten. Das Unfallgeschehen wurde durch die diversen Lockdowns im Vorjahr beeinflusst. In Zeiten von Einschränkungen gab es messbar weniger Verunglückte. (APA, 28.4.2022)