ORF-Programmdirektorin Stefanie Groiss-Horowitz sieht "im Abbilden der Vielfalt der Gesellschaft eine zentrale Aufgabe des ORF".

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Das Frauennetzwerk Medien fordert einen höheren Frauenanteil bei Spitzenpositionen im ORF. Das gab das Netzwerk nach einer Diskussion unter dem Motto "ORF. Das F steht für Frauen" bekannt, an der Journalistinnen des Frauennetzwerks Medien und die Task Force "Frauen im ORF" teilnahmen. Mit der ORF-Wahl 2021 sei die Quote im Direktorium (inklusive der Landesdirektionen) von davor 29 Prozent auf nunmehr 43 Prozent gestiegen. Allerdings sei die 45-Prozent-Quote, die im ORF-Gesetz steht, nach wie vor nicht erfüllt. In den höchsten vier Verwendungsgruppen liege der Frauenanteil im ORF bei 35 Prozent, in den höchsten drei bei 26 Prozent. In den ORF-Töchterunternehmen gebe es nach wie vor keine Quote und damit nur eine Geschäftsführerin neben 22 Geschäftsführern. Und: In die Chefredaktion des neuen multimedialen Newsrooms am Küniglberg werden drei Männer einziehen.

Das Frauennetzwerk Medien fordert deshalb, "die vielen mittels Managementprogrammen gut ausgebildeten Frauen im ORF auch bei den Besetzungen zu berücksichtigen", wie es in einer Aussendung heißt. "Wir arbeiten an der Umsetzung der gesetzlichen Quote", wird ORF-Generaldirektor Roland Weißmann zitiert. "Es ist wichtig, sich nicht auf Etappenzielen auszuruhen, wir müssen diesen Weg konsequent fortsetzen."

ORF-Programmdirektorin Stefanie Groiss-Horowitz sieht "im Abbilden der Vielfalt der Gesellschaft eine zentrale Aufgabe des ORF, der ich mich voll und ganz verpflichtet fühle. Es ist wichtig, mit Stereotypen und Klischees aufzuräumen." Die für die ORF-Radios verantwortliche Direktorin Ingrid Thurnher hielt fest: "Es ist für uns selbstverständlich, Frauen in den ORF-Radios eine Stimme zu geben und sie in allen Programmen hörbar zu machen – als Journalistinnen, als Moderatorinnen, als Expertinnen, als Talkgäste. Wir sind dabei seit vielen Jahren auf einem guten Weg und werden diesen konsequent fortsetzen." (APA, 28.4.2022)