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Ein Scherzkeks mit großem Talent: Elon Musk.

Foto: FREDERIC J. BROWN / REUTERS

Egal wie man zu den Projekten von Elon Musk und seiner Art, diese umzusetzen, steht, eines müssen ihm selbst seine schärfsten Gegner zugestehen: Der Tesla-Chef versteht es meisterlich, die öffentliche Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Zu Elon Musk hat irgendwie jeder eine Meinung.

Phänomen Musk

So wird denn auch jede einzelne seiner vornehmlich via Twitter verkündeten Mitteilungen umgehend sowohl von einer Heerschar an treuen Fans als auch von Gegnern analysiert. Dabei bekämpfen sich die beiden Lager mit einer Schärfe, gegen die selbst die einstigen Fan-Kriege rund um Apple und Microsoft – oder auch Android versus iPhone – geradezu verblassen.

Wie genüsslich Musk selbst diese Position – und die damit einhergehende Macht – auskostet, zeigt sich in seinem Twitter-Feed fast täglich. Wie vielleicht sonst nur Ex-US-Präsident Trump versteht er es, die öffentliche Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.

Scherzkeks

Aktuell liefert Musk ein Paradebeispiel dieser speziellen Fähigkeit: Mitten in all die erhitzten Debatten über die Auswirkungen des von ihm anvisierten Twitter-Kaufs, lässt Musk die Bemerkung fallen, dass er schon einen ganz anderen Deal im Auge hat.

Als Nächstes werde er Coca-Cola kaufen, um Kokain als Inhaltsstoff zurückzubringen, verkündet der Space-X-Boss. Eine Aussage, mit der Musk darauf anspielt, dass die erste Rezeptur des Getränks aus dem Jahr 1886 tatsächlich Kokain in kleinen Mengen enthielt. War dieses doch damals nicht als Softdrink, sondern als Medizin gedacht – und Kokain war noch legal.

Ein Unterfangen, das allerdings selbst für den reichsten Mann der Welt schwierig werden könnte. Musks Vermögen wird derzeit auf rund 253 Milliarden US-Dollar geschätzt – der Marktwert von Coca liegt hingegen bei 284 Milliarden. Von der Illegalität des Auslieferns von Kokain einmal ganz abstehen.

Machtspiele

Allerdings gibt es einen anderen Grund, warum ein solcher Deal nicht zustande kommen wird. Die Mitteilung von Musk ist natürlich nicht ernst gemeint, er spielt einfach nur genüsslich mit der Macht seiner Nachrichten und erlaubt sich so auch einen Seitenhieb auf jene, die all seine Aussagen allzu wörtlich nehmen.

Wobei: Ähnliches dachten viele auch, als Musk erstmals Interesse an einem Twitter-Kauf kommunizierte. Wer weiß also schon, was der Meistertroll wirklich vorhat. (red, 28.4.2022)