Das grüne Quartett, in dessen Zentrum Gabriele Fischer (2. v. li.) und Gebi Mair (2. v. re.) um die Führungsrolle rittern. Georg Kaltschmid (li.) und Petra Wohlfahrtstätter (re.) sekundieren.

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Innsbruck – Als "Wettkampf der besten Ideen" wollen die Tiroler Grünen ihre Vorentscheidung um die Doppelspitze für die kommende Tiroler Landtagswahl 2023 verstanden wissen. Doch im Endeffekt läuft es auf ein parteiinternes Duell um die Spitzenposition hinaus, nachdem Landeshauptmannstellvertreterin Ingrid Felipe im März verkündet hat, nicht mehr zu kandidieren.

Am 11. Juni wird nun entschieden, ob Soziallandesrätin Gabriele Fischer, flankiert vom Landtagsabgeordneten Georg Kaltschmid, oder Klubobmann Gebi Mair mit der stellvertretenden Landessprecherin Petra Wohlfahrtstätter an seiner Seite die Grünen in die Wahl führt. Beide Duos haben sich am Donnerstag den Medien gestellt.

Basis soll mobilisiert werden

Die Grüne Basis wird Anfang Juni per Onlineabstimmung wählen. Sie soll durch die interne Vorentscheidung mobilisiert werden. Denn die Grünen wollen unbedingt eine dritte Auflage der Koalition mit der Tiroler Volkspartei erreichen, an deren erneutem Wahlsieg schon heute niemand zweifelt. "Der Weg in die Regierung führt über grüne Zugewinne", erklärte Mair die Strategie.

Gewinnt das Duo Fischer/Kaltschmid, wird eine Frau an der Spitze der Grünen stehen. "Alle anderen Parteien werden von Männern geführt, ein Armutszeugnis für die Tiroler Politik", hielt Kaltschmid fest.

Gewinnen Mair/Wohlfahrtstätter das interne Duell, dann wird allerdings Mair Nummer eins der Grünen. "Als offen schwuler Mann wäre es im Sinne der Parität nur fair, ganz vorne zu stehen", untermauert er.

Fairnessabkommen für Vorwahl

Ansonsten unterscheiden sich die Paarungen inhaltlich nur in Nuancen. Die einen lenken die Aufmerksamkeit auf soziale Gerechtigkeit, die anderen legen ihren Fokus mehr auf Umweltschutz. Alle vier betonen unisono, "sich zu mögen", dennoch wurde ein Fairnessabkommen für die interne Vorwahl unterzeichnet. Eine Schlammschlacht werde es nicht geben, betonte Kaltschmid: "Denn wir Grünen stehen für bunte Blumenwiesen statt verbrannter Erde." (Steffen Arora, 28.4.2022)