Wie kann Innsbruck noch radfahrfreundlicher werden? Das Tretlager geht dem mit zwei niederländischen Experten auf den Grund.

Foto: APA/EXPA/Erich Spieß

Innsbruck – Wie könnte man den Radverkehr in Tirols Landeshauptstadt fördern? Welche Lösungen gibt es bereits, die auf Innsbruck anwendbar wären? Diesen Fragen geht die Tretlager-Kolumne zusammen mit den niederländischen Radverkehrsexperten Ruben Loendersloot und Sjors van Duren beim ersten Journalismusfest Innsbruck nach, das von 13. bis 15. Mai stattfinden wird. DER STANDARD ist kuratierender Medienpartner des Festivals und wird in dieser Rolle drei Veranstaltungen präsentieren. Am Sonntag, den 15. Mai, lädt die Tretlager-Kolumne zur Radtour mit anschließender Diskussion.

Zusammen mit Loendersloot und van Duren wird eine Gruppe Interessierter am Sonntagvormittag auf einer vorbereiteten Route Innsbruck erkunden. An ausgewählten Orten werden die beiden Experten erklären, welche alternativen Lösungen oder zusätzlichen Möglichkeiten es im Sinne eines friktionsfreien Miteinander im Straßenverkehr gäbe. Der Fokus liegt dabei auf Radfahrenden. Nach der Fahrt wird um 13 Uhr im Treibhaus diskutiert und nachbesprochen.

Teilnahme kostenlos, Anmeldung erbeten

Für die kostenlose Teilnahme an der Rundfahrt ist eine Anmeldung über die E-Mail-Adresse info@journalismusfest.org nötig, da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, um die Gruppengröße überschaubar zu halten. Nach der Anmeldung erhalten Sie per E-Mail die genaue Beginnzeit und den Treffpunkt für die Radtour am Sonntagvormittag, den 15. Mai 2022, zugesandt.

Die Diskussion im Anschluss im Innsbrucker Treibhaus (Angerzellgasse) kann ebenfalls kostenlos und ohne Anmeldung besucht werden. Alle näheren Informationen zum Journalismusfest und der Tretlager-Tour finden Sie auf der Festivalhomepage.

Konkrete Beispiel, konkrete Lösungen

Die Idee hinter der Veranstaltung ist, statt Exkursionen in Fahrradmusterstädte zu unternehmen, die Experten aus diesen Regionen nach Innsbruck zu holen, um direkt vor Ort von ihrem Know-how zu profitieren. Die beiden Niederländer bereiten sich auf ihren Besuch vor und werden aufzeigen, wie man Radverkehr anhand der Gegebenheiten Innsbrucks noch besser organisieren könnte. Dazu werden ausgewählte Fallbeispiele aufgegriffen und besprochen. Im Zuge der Radtour werden die Orte auch zuvor besucht, um sich einen unmittelbaren Eindruck zu verschaffen.

Ruben Loendersloot ist ausgebildeter Verkehrs- und Mobilitätsplaner aus den Niederlanden und hat sich auf die Gestaltung und Umsetzung von Radverkehrspolitik spezialisiert. Er ist Mitgestalter und Initiator verschiedener hochkarätiger Fahrradrouten und hat an Innovationen in der Fahrradinfrastruktur in Kopenhagen mitgearbeitet. Loendersloot hat viele (Rad-)Mobilitätsprojekte in den Niederlanden und im Ausland geleitet. Er ist auch Direktor von Loendersloot International und Vorstandsvorsitzender der Dutch Cycling Embassy. Loendersloot hat sein Unternehmen in den Niederlanden und wohnt in Deutschland, sodass er auf dem Fahrrad oft "Grenzen überschreitet". Er spricht Niederländisch, Englisch, Französisch, Spanisch und Deutsch. Und sagt von sich, er habe jahrelange Erfahrung darin, Menschen und Organisationen im Bereich der Mobilität zusammenzubringen, um "Dinge in Bewegung zu bringen".

Sjors van Duren ist ein Radverkehrsexperte aus den Niederlanden. Seit 2017 arbeitet er für das niederländische Ingenieur- und Beratungsunternehmen Royal Haskoning DHV. Zuvor hat er als Radverkehrsplaner für die Region Arnheim/Nimwegen gearbeitet, wo er für die Entwicklung eines regionalen Radwegenetzes verantwortlich war. Bei Royal Haskoning DHV ist van Duren für Radverkehrsprojekte innerhalb und außerhalb der Niederlande zuständig, die von Fahrradparkplätzen bis hin zu Radverkehrsstrategien reichen. Van Duren spricht Niederländisch, Englisch und Deutsch und hat für mehrere Städte und Regionen in Österreich und Deutschland gearbeitet. Er verfügt über umfangreiche Erfahrung in der Planung von Fahrradverkehrsinfrastruktur und der Entwicklung von Fahrradverkehrspolitik. Er verbindet sein Wissen über Gestaltungsprinzipien (geschützte Kreuzungen, Radschnellwege) mit umfassender politischer Erfahrung, um nachhaltige, fahrradfreundliche Städte zu entwickeln. (Steffen Arora, 30.4.2022)