Die Dopplerhütte war, bis sie vor mehr als zehn Jahren schloss, ein mehr als nur sehr beliebtes Ausflugslokal im Wienerwald. Familien, Radfahrerinnen und Radfahrer trafen sich dort. Am bekanntesten wurde das Gasthaus allerdings als Motorradtreffpunkt. Vor rund einem Jahr bot die Besitzerin die Dopplerhütte zum Kauf an – um 1,6 Millionen Euro.

Foto: Alexander und Konstantin Varendorff

Wie viel Familie Varendorff bezahlt hat, ist nicht überliefert, wohl aber, dass sie die neue Besitzerin der Dopplerhütte ist und diese wieder in altem Glanz erstrahlen lassen will. Der Kaufgrund darf als ein romantischer angenommen werden: "In den 90er-Jahren haben wir im Sommer fast jede freie Minute auf der Dopplerhütte beziehungsweise auf der Exelbergstraße, dem Weg auf die Dopplerhütte, verbracht", erzählt der Immobilienunternehmer und neue Besitzer Alexander Varendorff.

Die laute alte Zeit

"Unsere studentische Abend- und Wochenendgestaltung bestand – abgesehen vom Schrauben, Tunen und Umbauen unserer Motorräder und Autos – im Austesten der maximalen Schräglagen, Zeitmessungen, Wheelies in der Applauskurve vor der Dopplerhütte und ähnlichen, ebenfalls legalen Aktivitäten zwischen dem 17. Wiener Gemeindebezirk und Königstetten. Die Dopplerhütte war unser inoffizielles Clublokal, eine Community von Gleichgesinnten mit einem Hauch des Verbotenen, das uns seit bestandenem Führerschein in seinen Bann zog."

Der Start der neuen Dopplerhütte findet in einer Außenstelle statt, die sich den Namen Stifterlhütte verdient hätte.
Foto: Alexander und Konstantin Varendorff

Am 6. Mai um 12 Uhr eröffnet die Dopplerhütte wieder. Vorerst allerdings nur mit einem Imbisswagen auf dem Parkplatz gegenüber dem Lokal und nur an den Wochenenden. Die Generalsanierung der Gaststätte wird noch etwas Zeit in Anspruch nehmen. Nächstes Jahr plant man aber, auch die Dopplerhütte selbst wieder eröffnen zu können. (Guido Gluschitsch, 30.4.2022)