Der Wiedehopf ist aus weiten Teilen seines einstigen Verbreitungsgebiets verschwunden.

Foto: imago/Thomas Hinsche

Der Wiedehopf war einst ein verbreiteter Brutvogel in Österreich. Doch wie für viele andere Vogelarten ist auch sein Lebensraum stark zurückgegangen: statt klein strukturierter bäuerlicher Kulturlandschaft dominiert die Agrarmonotonie die österreichischen Gefilde. In dieser fehlen die bevorzugten Brutplätze des Wiedehopfs, etwa Höhlen in Lehm- und Felswänden, in Mauerspalten, Bretterstapeln oder Reisighaufen.

Aus diesem Grund wurde schon 2005 vom Verein Wagrampur ein Projekt zum Schutz des Wiedehopfs ins Leben gerufen. Neben Bewusstseinsbildung werden Nistkästen bereitgestellt und betreut. Gemeinsam mit dem Verein sowie in enger Zusammenarbeit mit den Grundbesitzern und Winzern der Region setzt sich die Außenstelle Seebarn am Wagram der Österreichischen Vogelwarte, einer Einrichtung der Veterinärmedizinischen Universität Wien, für die Erforschung und den Schutz des Wiedehopfs ein.

Stinkvogel im Livestream

Dank der Initiative kann man dem bedrohten Wiedehopf nun beim Brüten zusehen – per Livestream der Österreichischen Vogelwarte aus einem Nistkasten in Niederösterreich. Und das ganz ohne Geruchsbelästigung.

Österreichische Vogelwarte - Außenstelle Seebarn

Bei Gefahr und während der Brutzeit sondert der Wiedehopf ein übel riechendes Sekret aus seiner Bürzeldrüse ab. Deshalb riechen die Brutstätten des Vogels mit der markanten Federhaube oft streng, was dem Wiedehopf Bezeichnungen wie Kothahn, Stinkvogel oder Drecksvogel eingebracht hat.

Treue Dohlen

Vom Dachboden der Vogelwarte in Seebarn wird auch live aus einem Dohlen-Nistkasten übertragen. Ein Dohlen-Weibchen legt Ende März bis Anfang April vier bis sechs Eier, die sie ca. 18 Tage lang bebrütet. Während dieser Zeit wird es vom Männchen gefüttert. Sobald die Jungen geschlüpft sind, kümmern sich beide Elternteile um die Aufzucht. Dohlen sind sich ihr Leben lang treu und leben gerne in großen sozialen Gemeinschaften. In Seebarn wurden zuletzt 18 Individuen gezählt. (red, APA, 1.5.2022)