Rafa Nadal übt Kritik an den Wimbledon-Veranstaltern.

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Madrid – Rafael Nadal hat kurz vor seiner Rückkehr auf die ATP Tour in Madrid den Ausschluss von Spielern aus Russland und Belarus in Wimbledon wegen der russischen Invasion in die Ukraine verurteilt. Nadal hat dafür überhaupt kein Verständnis: "Es ist sehr unfair gegenüber meinen Kollegen. Was können die Armen denn dafür?", sagte der Weltrangliste-Vierte. Die Profis treffe keine Schuld, "an dem, was passiert". Neben Rublew ist auch der russische Weltranglisten-Zweite Daniil Medwedew betroffen. In jüngster Vergangenheit haben bereits Alexander Zverev und Novak Djokovic Kritik am Veranstalter von Wimbledon geübt.

Die Organisatoren des englischen Rasen-Klassikers hatten dieser Tage versichert, aufgrund der Vorgaben der britischen Regierung habe es "keine realisierbare Alternative" gegeben. Falls Profis aus Russland und Belarus mit einer Erklärung gegen den Krieg die Teilnahme erlaubt worden wäre, "hätten wir riskiert, dass ihr Erfolg zum Vorteil der Propagandamaschine des russischen Regimes genutzt worden wäre", sagte am Dienstag der Vorsitzende des All England Lawn Tennis Clubs (AELTC), Ian Hewitt. Das dritte Grand-Slam-Turnier des Jahres findet vom 27. Juni bis zum 10. Juli statt.

Probleme beim Schlafen

Seine Fitness bezeichnete Nadal nach einem Ermüdungsbruch einer Rippe als "weit weg von perfekt". Der 35-jährige Spanier, der bei den diesjährigen Australian Open seinen 21. Major-Titel geholt hat, hat seit dem Missgeschick, das ihm in Indian Wells passiert war, pausiert. Bis zur dortigen Final-Niederlage gegen Taylor Fritz (USA) hatte er die Saison mit 20:0-Siegen dominiert.

Nadal hat nun in Sachen French Open einen Wettlauf gegen die Zeit vor sich, will er bis dahin doch seine Höchstform und beste Fitness erreicht haben. Dort möchte er seinen Rekord von 13. Titeln in Roland Garros weiter ausbauen. "Ich bin von dieser Verletzung erholt, aber das Tennis und die Vorbereitung ist eine andere Geschichte", sagte Nadal bei einem Medientermin am Sonntag. All jene, die sich schon einmal eine Rippe gebrochen haben, würden wissen, wie sehr einen dies beeinträchtige. "In den ersten Wochen hatte ich Probleme mit dem Schlafen wegen der Schmerzen." Die Verletzung habe ihm fast nichts erlaubt.

Für den Blick zurück zu seinem historischen 21. Grand-Slam-Titel hat er sich keine Zeit genommen. "Wenn ich jetzt in meinem Alter immer noch auf höchstem Level spielen kann, dann ist das, weil ich gelernt habe, dass man Siege und Niederlagen in der Vergangenheit lassen muss." Man müsse den Fokus und den Wettkampf-Hunger am Leben erhalten. "Auf diese Weise funktioniere ich." (red, APA, 1.5.2022)