
Das James Webb Space Telescope steht vor dem letzten Schritt zur vollen Einsatzbereitschaft. Das neue Superteleskop, das das Hubble-Weltraumteleskop beerben soll, ist laut einem Bericht der US-Raumfahrtbehörde Nasa vollständig fokussiert und ausgerichtet. Das Licht werde perfekt von seinen Spiegeln reflektiert, alle vier Instrumente erhalten gestochen scharfe Bilder, heißt es. Nach einer abschließenden Feinjustierungsphase steht den ersten wissenschaftlichen Beobachtungen also nichts mehr im Weg.
Zwei Monate
"Wir haben das Ende der Ausrichtungsphase erreicht. Das Ergebnis sind perfekt fokussierte Bilder bei allen wissenschaftlichen Instrumenten", erklärte Mark McCaughrean, leitender wissenschaftlicher Berater bei der Europäischen Weltraumorganisation Esa. In der abschließenden Phase wird man sich den einzelnen Instrumenten widmen. Spektrografen, Kameras und andere Bauteile werden überprüft und kalibriert. Das James-Webb-Team veranschlagt dafür etwa zwei Monate.

Große Magellansche Wolke im Visier
Die Ausrichtung des Teleskops im Zusammenspiel aller Instrumente lässt sich an einer Reihe von Bildern nachvollziehen, die das gesamte Sichtfeld des James-Webb-Observatoriums wiedergeben. Für den Test war ein Teil der Großen Magellanschen Wolke ins Visier genommen worden. "Die Testbilder zeigen, was Menschen aus allen Ländern und Kontinenten mit einer kühnen Vision zur Erforschung des Universums gemeinsam erreichen können", sagte Lee Feinberg vom Goddard Space Flight Center der Nasa. Er ist für die optischen Komponenten des James-Webb-Teleskops zuständig.
Erwartungen übertroffen
Insgesamt übertrafen die optischen Leistung des Teleskops bisher selbst die optimistischsten Vorhersagen des Teams. Daher wird an der Optik nicht mehr viel herumgeschraubt. Ab jetzt wird es nur mehr im Rahmen von periodischen Anpassungen zu vereinzelten Veränderungen an den Spiegeln kommen, erklärte das James-Webb-Team. (red, 2.5.2022)