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Piraterie ist überall.

Foto: AP

Piraterie ist so etwas wie der Erzfeind der Unterhaltungsindustrie. Seit Jahren versuchen Musik- und Filmverbände so ziemlich alles, um die Verbreitung sogenannter Raubkopien ihrer Inhalte zu verhindern.

Auf den ersten Blick ist das durchaus logisch. Immerhin will kein Unternehmen, dass das, was man eigentlich zu verkaufen sucht, andernorts kostenlos zur Verfügung steht. Gleichzeitig warnen Expertinnen seit Jahren vor voreiligen Schlüssen, die Lage sei erheblich komplexer, als es oberflächliche Schlüsse erscheinen ließen.

Untersuchung

Genau das bestätigt nun auch eine Studie: Südkoreanische Forscher haben sich dem Thema TV-Serien und Piraterie gewidmet und kommen dabei zu einem – für manche mehr, für andere weniger – überraschenden Ergebnis, wie "Torrentfreak" berichtet. In Summe habe die Piraterie nämlich durchaus positive Effekte.

Das illegale Herunterladen trage entscheidend zum Onlinehype rund um Serien bei. In dem Moment, wo vermehrt auf Youtube, Twitter und Co über eine Serie gesprochen wird, verschwinde die Relevanz der negativen Auswirkungen durch Downloads. Der Online-"Buzz" ziehe nämlich mehr neue Zuseherinnen an, als durch die Piraterie verloren gehen.

Details

Die Forscher haben sich für ihre Studie konkret Downloads via Bittorrent in Relation zu einigen der beliebtesten Serien in den USA angesehen. Betrachtungszeitraum war dabei das Jahr 2018, am Ergebnis sollte sich in den vergangenen Jahren aber nicht viel geändert haben. Am meisten profitieren von diesem Effekt laut der Studie weniger bekannte Shows.

Über die Jahre wurden immer wieder Untersuchung zu dem Thema veröffentlicht, die je nach Auftraggeber und Blickwinkel zu unterschiedlichen Ergebnissen gekommen sind. Gleichzeitig gab es aber auch aus der Industrie selbst immer wieder abweichende Meinungen.

Buzz

So ließ etwa "Game of Thrones"-Regisseur David Petrarca schon vor fast zehn Jahren mit der Bemerkung aufhorchen, dass er kein Problem mit Downloads der Serie habe, da diese eben zum"cultural buzz" rund um diese beitragen. Genau diese Einschätzung scheint die aktuelle Studie nun zu bestätigen. (apo, 2.5.2022)