Jasper (Manuel Rubey), Firat (Eko Fresh) und Ines (Katharina Schüttler) in "Die Glücksspieler" auf ARD.

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Geld macht nicht glücklich. Dieser Kalenderspruch soll all jene trösten, die finanziell nicht auf die Butterseite des Lebens gefallen sind. Ernst genommen wird dieser Spruch nicht, stehen doch Wohlstand und Luxus bei vielen Menschen noch immer weit oben auf der Liste von Zielen, die es zu erreichen gilt. Dafür rackern sie sich ihr Leben lang ab, nehmen wegen Erbschaftsstreitereien Familientragödien in Kauf, drehen krumme Sachen, oft auf Kosten anderer.

Dass Geld allein nicht glücklich macht, stimmt da schon eher. Das gilt auch für den alten Multimillionär Gottlieb Herzinger (Branko Samarovski), er ist stinkreich, unglücklich und traurig. Und weil ihm noch dazu fad ist, muss Abwechslung her. In der sechsteiligen Serie Die Glücksspieler (derzeit in Doppelfolgen mittwochs im ARD-Hauptabend) verspricht er berufstätigen Elternteilen eine Million Euro, wenn sie sich ein Jahr lang bemühen, glücklicher zu sein. Bringt nur Vorteile, für den alten Herzinger ebenso wie für die nicht mehr ganz jungen Eltern. Oder?

Die Idee des Geldgeschenks ist freilich ein geschicktes dramaturgisches Vehikel, um die Situation der Paare näher zu beleuchten. Es geht um den anstrengenden Familienalltag, um Geschlechterrollen, Karrieresprünge, unterschiedliche Vorstellungen von Sexualität und Spontanität, Träume und Wünsche. Und dabei gehen Firat (Eko Fresh), Ines (Katharina Schüttler) und Jasper (Manuel Rubey) so beherzt zur Sache, dass es eine echte Freude ist, ihnen und ihren Partnern Natascha (Karolina Lodyga), Max (Sergej Moya) und Simone (Lena Dörrie) bei der chaotischen, liebenswürdigen Suche nach dem Glück und den Wendungen dazwischen zuzuschauen. Chapeau! (Astrid Ebenführer, 4.5.2022)