"Ich werde an meinem Glauben festhalten: Es gibt keinen Frieden durch Krieg".

Sagt der recht bekannte Schauspieler Lars Eidinger, der mit etlichen anderen namhaften Künstlern und Intellektuellen einen Brief ("Emma-Brief" nach dem Ort der Veröffentlichung) an die deutsche Regierung unterzeichnet hat. Thema: die Ukraine nicht mit Waffen unterstützen. Aus Friedensgründen.

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Das vom russischen Militär zerbombte Akademische Dramatheater des Oblast Donezk in Mariupol.
Foto: AP Photo/Alexei Alexandrov

Dazu gibt es etliche Kommentare: "Wie wurden gleich wieder die Nazis besiegt?", fragt Mathieu von Rohr, Auslandschef des Spiegel, auf Twitter und einer antwortet: "Hitler wurde, glaube ich, tot gequatscht, durch alliierte Pazifisten."

Man soll die Friedensbewegten nicht heruntermachen, obwohl einige von ihnen ganz schöne Vorlagen an Selbstgerechtigkeit liefern. Ein Initiator des Emma-Briefes, der Österreicher Peter Weibel, sagte im STANDARD: Schuld sei eigentlich die Nato. Und Russland habe ein "Recht, sich bedroht zu fühlen". Und die Ukraine sei kein Staat.

Aber man soll die ganz ernst gemeinte Frage stellen, wie genau die Friedensfreunde sich das vorstellen: ohne Waffen gegen einen absolut gnadenlosen Aggressor Frieden schaffen, ohne sich total zu unterwerfen.

Dazu hört man dann: "Möglichkeiten der Friedenspolitik ausschöpfen"; "Kriegsrhetorik vermeiden"; bestenfalls: "gewaltloser Widerstand". Und, wie genau? Wir würden es echt gerne wissen. Aber da kommt nichts. (Hans Rauscher, 5.5.2022)