Taufe des neuen Polizeibootes 'Wenia' für die Wasserpolizei am Dienstag, 3. Mai 2022.

Foto: APA/GEORG HOCHMUTH

Wien – Mit Neuzugang Wenia zählt die Wiener Wasserpolizei nun also zehn Boote. Das nach der ersten urkundlichen Erwähnung Wiens benannte Wasserfahrzeug misst zehn Meter, erreicht eine Geschwindigkeit von 56 km/h und ist ganzjährig, bei Hochwasser und Eistreiben, einsatzbereit. Zwei solcher Boote sind bereits auf der Donau – in Nieder- und Oberösterreich – stationiert. Landesweit verfügt die Polizei über 44 Boote, in Wien sind nunmehr zehn Stück im Einsatz – vom Schlauch- bis zum Patrouillenboot.

Für die Bundeshauptstadt ist Wenia die zweite "fahrende Polizeiinspektion", wie sie Erich Kraus nennt, Chefinspektor der Dienststelle Landesverkehrsabteilung Polizeiinspektion Handelskai-Wasserpolizei. Kraus, der auch Kapitän und Hobbysegler ist, arbeitet seit 1991 bei der Wiener Wasserpolizei, seit 2005 leitet er sie. Ihm unterstehen 40 Beamte und sechs Beamtinnen. Hilfeleistung zu Wasser macht einen Teil ihrer Aufgabe aus: Lebensrettung etwa, Seenotbergung, wobei darunter übermüdete Schwimmer ebenso fallen wie Betrunkene, die ins Wasser fallen – rund 30 solche Einsätze absolvieren sie pro Jahr.

Sie bergen außerdem Tote und gesunkene Schiffe oder suchen das Wasser nach vermissten Personen ab. Zudem sind sie für Verkehrskontrolle auf der Donau zuständig, für die Überprüfung von Schiffspapieren oder Alkoholkontrollen. Bootskriminalität (gestohlene Boote oder Motoren) fällt ebenso in ihren Bereich wie Umweltdelikte, beispielsweise Gewässerverunreinigung.

Streife zu Wasser

Die Wasserpolizei ist auf der internationalen Wasserstraße Donau für Kontrollen, Fahndungsmaßnahmen und gegen Schlepperkriminalität im Einsatz. Ihr Einsatzbereich erstreckt sich auf der Donau von Mannswörth, Greifenstein und Tulln bis Altenwörth, über den Donaukanal, die Neue und Alte Donau und auf die anderen Gewässer, Teiche und Seen in sowie um Wien herum. (giu, 5.5.2022)