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Die Österreicher spüren die Teuerung in der Geldbörse, zwei Drittel sorgen sich um die finanzielle Zukunft.

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Wien – Die Preise für Grundnahrungsmittel wie Brot, Öl und Butter sind in den letzten Wochen eklatant gestiegen. Und nicht nur das, die Nachzahlungen für Strom und Gas, die in den vergangenen Wochen ins Haus geflattert sind, haben die Menschen zusätzlich herausgefordert.

"Viele haben in der Covid-Krise unter beträchtlichen Einkommenseinbußen gelitten. Jetzt noch der sprunghafte Anstieg der Inflation infolge des Ukraine-Kriegs ist für die Haushalte ein Schock", sagt Reinhold Baudisch, Geschäftsführer von Durchblicker, einem Online-Tarifvergleichsportal.

Baudisch präsentierte am Donnerstag die Ergebnisse einer aktuellen Einkommensumfrage, die Durchblicker Mitte April durchgeführt hat. 1.200 Personen wurden dafür befragt, fast alle sind sich einig, dass es noch teurer werden wird. Jeder Fünfte ist extrem beunruhigt. Besonders prekär: Jeder achte Haushalt kann die Fixkosten nicht mehr decken.

Am stärksten spüren die Befragten die gestiegenen Preise bei Treibstoffen, gefolgt von Lebensmitteln, Transport und Verkehr, Strom und Heizen sowie Restaurant- und Barbesuchen. Über 90 Prozent geben an, bereits sparen zu müssen, fast 40 Prozent sprechen von starken Einschränkungen.

Vorzeichen für Wirtschaftsabschwung

18 Prozent geben an, aufgrund von Kurzarbeit oder Kündigung mit weniger Einkommen das Auslangen finden zu müssen. In Wien und Kärnten betrifft das sogar fast ein Viertel der Haushalte, obwohl sich diese Zahl bereits verringert hat: Im April 2020 waren es noch 43 Prozent. Baudisch sieht diese Haushalte trotzdem besonders von der Teuerung betroffen.

Handel, Gastronomie und Tourismus müssen sich laut Baudisch auf eine "Verlängerung der Durststrecke einstellen". 75 Prozent der Befragten wollen vor allem bei Gastronomiebesuchen sparen, 70 Prozent bei Autofahrten und Kleidung und über zwei Drittel bei Reisen. Ein Drittel spart an Strom und Heizung. Baudisch sieht hier bereits erste Vorzeichen für einen Wirtschaftsabschwung.

Obwohl jeder Siebente auf der Suche nach einer günstigeren Wohnung ist, lebt der Traum vom Eigenheim nach wie vor. 23 Prozent wollen in den kommenden drei Jahren eine Eigentumswohnung oder ein Haus kaufen.

Bundesländervergleich: Burgenländer sehr besorgt

Enorme Sorgen machen sich die Menschen im Burgenland. Drei Viertel der Haushalte blicken pessimistisch in die Zukunft, 18 Prozent geben an, ihre Fixkosten nicht zahlen zu können. Ob der finanziellen Zukunft überdurchschnittlich besorgt zeigen sich auch Oberösterreicher, Niederösterreicher, Kärntner, Steirer und Salzburger, etwas vertrauensvoller sind die Wiener, Tiroler und Vorarlberger. (Julia Beirer, 5.5.2022)