Sandstürme haben Teile des Irak in einen dichten, orangefarbenen Dunst gehüllt.

Foto: EPA / AHMED JALIL

Bagdad – Schwere Sandstürme im Irak haben bei tausenden Menschen zu Atembeschwerden und Erstickungsgefahr geführt. Mehr als 5.000 Fälle seien offiziell registriert worden, und ein Mensch sei an den Folgen gestorben, meldete die staatliche Nachrichtenagentur INA unter Berufung auf das Gesundheitsministerium am Donnerstag.

Allein in der Hauptstadt Bagdad seien mehr als 2.000 Behandlungen gezählt worden. Betroffen seien vor allem Asthmatiker und ältere Menschen, hieß es.

Flugverkehr nicht gestoppt

Trotz anderslautender Gerüchte in den sozialen Medien laufe der Flugverkehr aber trotz des Sturms weiter, berichtete INA unter Berufung auf die zivile Luftfahrtbehörde.

In dem Land toben schon seit Tagen heftige Sandstürme. Fotos im Netz zeigen Orte, die in gelbe und orange Dunstglocken gehüllt sind.

Klimawandel begünstigt Sandstürme

Im Irak gibt es immer wieder Sandstürme. Vor allem im Sommer kommt es im Wüstengebiet zu starken Nordwestwinden, die über die Auen der Flüsse Tigris und Euphrat wehen. Der Irak hat aber auch vermehrt mit Trockenheit zu kämpfen. Im vergangenen Jahr erlebte das Land eine der schlimmsten Dürren in Jahrzehnten.

Schuld ist neben dem Klimawandel auch eine verfehlte Wasserpolitik. Die Staubpartikel der Stürme verschlechtern die Luftqualität deutlich. Das Land rechnet laut Meteorologen auch in den nächsten Monaten mit Sandstürmen. (APA, 5.5.2022)