Früh mit einer Oberschenkelverletzung ausgefallen: Martin Hinteregger.

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Borré (re) sorgte früh für die Entscheidung in Frankfurt.

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Am Ende hielt die Anhänger der Eintracht nichts mehr auf den Rängen.

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Die Leipziger durften nach dem Anschlusstreffer hoffen. Das 3:1 der Rangers im Finish war dann der Sargnagel für die Elf um Konrad Laimer.

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Frankfurt/Glasgow – Eintracht Frankfurt und Trainer Oliver Glasner haben eine weitere magische Europacup-Nacht mit dem Einzug ins Europa-League-Finale gekrönt. Der deutsche Fußball-Bundesligist um ÖFB-Verteidiger Martin Hinteregger steht nach einem souveränen 1:0 (1:0) gegen West Ham United im Halbfinal-Rückspiel am Donnerstag erstmals seit 42 Jahren in einem europäischen Endspiel. Dort trifft die Eintracht am 18. Mai in Sevilla auf die Glasgow Rangers, die sich gegen RB Leipzig durchsetzten.

Für die Eintracht, die schon das Hinspiel in London mit 2:1 für sich entschieden hatte, traf Stürmer Rafael Borré (26.), nachdem West-Ham-Verteidiger Aaron Cresswell nach einer Notbremse sowie folgender Intervention des VAR vom Platz gestellt worden war (17.). Damit ist Glasner der erste österreichische Trainer in einem Europacup-Finale seit 26 Jahren. Zuletzt war das Ernst Dokupil mit Rapid im Mai 1996 gelungen, damals verloren die Wiener im Europacup der Cupsieger gegen PSG (0:1).

Frühes Aus für Hinteregger

Für Hinteregger endete der Abend vor 48.500 lautstarken Zuschauern in Frankfurt aber bereits früh. Nach vier Minuten verletzte sich der 29-Jährige bei einem Zweikampf mit West-Ham-Stürmer Michail Antonio am rechten Oberschenkel, kurz darauf musste der tief enttäuschte Fanliebling ausgewechselt werden. Ob Hinteregger rechtzeitig für das Finale in knapp zwei Wochen fit wird, ist unklar. In Überzahl und angetrieben von ihren Fans sorgte Borré nach idealer Hereingabe von Ansgar Knauff völlig freistehend schon im ersten Durchgang für klare Verhältnisse.

Nach dem Seitenwechsel verteidigten die Frankfurter den Vorsprung routiniert. Damit blieb die erneut blendend eingestellte Glasner-Elf auch im zwölften Spiel der laufenden Europa-League-Saison ungeschlagen. Zuvor hatte die Eintracht sensationell die beiden spanischen Topklubs FC Barcelona und Betis Sevilla aus dem Bewerb geworfen.

Die Rangers drehten unterdessen etwas überraschend mit einem 3:1 (2:0) gegen Leipzig das 0:1 aus dem Hinspiel. Die Sachsen um ÖFB-Profi Konrad Laimer warten damit weiter auf das erste Europacup-Endspiel der Klubgeschichte. In einem regelrechten "Hexenkessel" im Ibrox-Stadion waren erst Kapitän James Tavernier (19.) – es war das siebente (!) Tor des Außenverteidigers in der laufenden K.o.-Phase – und Glen Kamara (24.) für die Rangers erfolgreich. Christopher Nkunku (71.) gelang der Anschlusstreffer für die Gäste, ehe John Lundstram (81.) zur viel umjubelten Entscheidung traf.

Gute Möglichkeit für Laimer

Die favorisierten Sachsen taten sich enorm schwer und waren wohl auch durch die ohrenbetäubende Kulisse in gewisser Weise eingeschüchtert und fanden lange Zeit nicht ins Spiel. In der zweiten Hälfte wurde die Tedesco-Elf etwas besser, Laimer etwa scheiterte bei einer Großchance aus etwa 14 Metern im Eins-gegen-Eins an Rangers-Goalie Allan McGregor (70.). (APA, 5.5.2022)

Ergebnisse der Fußball-Europa-League vom Donnerstag – Halbfinale, Rückspiele:

Eintracht Frankfurt (Hinteregger bis 8., ohne Ilsanker, Trainer Glasner) – West Ham United 1:0 (1:0). Tor: Borré (26.). Hinspiel 2:1 – Frankfurt mit einem Gesamtscore von 3:1 im Finale.

Glasgow Rangers – RB Leipzig (mit Laimer) 3:1 (2:0). Tore: Tavernier (19.), Glen Kamara (24.), Lundstram (81.) bzw. Nkunku (71.). Hinspiel 0:1 – Rangers mit einem Gesamtscore von 3:2 im Finale.

Finale am 18. Mai im Estadio Ramon Sanchez-Pizjuan von Sevilla