Im Jemen herrscht bereits seit 2015 Krieg zwischen von Saudi-Arabien geführten Truppen und den vom Iran gestützten Huthi-Rebellen.

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Riad/Sanaa – Die von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition im Jemen-Krieg hat am Freitag die Freilassung Dutzender gefangengenommener Huthi-Rebellen verkündet. Ein erstes Flugzeug mit Gefangenen sei bereits in Richtung Jemen gestartet, berichtete die staatliche saudi-arabische Nachrichtenagentur SPA unter Berufung auf die Militärkoalition. Der TV-Sender Al-Echbarija meldete kurz darauf, das Flugzeug sei mit 40 Huthi-Rebellen an Bord bereits im südjemenitischen Aden gelandet.

Die von Saudi-Arabien unterstützte Militärkoalition betonte, dass der Vorgang Teil der Bemühungen sei, den seit sieben Jahren andauernden Krieg zu beenden, und bezeichnete die Initiative als Friedensgeste. Die Allianz hatte in der vergangenen Woche die Freilassung von 163 Kämpfern der Miliz angekündigt. Ein Sprecher des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz sagte der Nachrichtenagentur AFP, noch am Freitag würden "rund hundert von der Koalition freigelassene Häftlinge" in den Jemen ausgeflogen.

1.400 Huthis gegen 823 Gefangene

Anfang April war im Jemen-Krieg eine zweimonatige Waffenruhe in Kraft getreten. Zuvor hatten die Huthi-Rebellen einem großen Gefangenenaustausch zugestimmt. Die Vereinbarung sieht vor, 1.400 Huthi-Kämpfer gegen 823 Menschen aus der Militärkoalition auszutauschen.

Im Jemen herrscht seit 2015 Krieg zwischen den von arabischen Staaten unterstützten Truppen des inzwischen zurückgetretenen Präsidenten Abd Rabbo Mansour Hadi und den schiitischen, vom Iran gestützten Huthi-Rebellen. Die Rebellen hatten 2014 die jemenitische Hauptstadt Sanaa besetzt und kontrollieren heute den Großteil des nördlichen Jemens.

An den Folgen des Konflikts starben nach Uno-Angaben bereits rund 380.000 Menschen, der größte Teil durch Hunger, Krankheiten und Trinkwassermangel. Millionen weitere Menschen mussten flüchten. Die Uno betrachtet die Krise im Jemen als größte humanitäre Katastrophe weltweit. (APA, Reuters, 6.5.2022)