Einer der sportlichen Höhepunkte am Wochenende: das 336. Wiener Derby in der Generali Arena.

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Wien – Ganz raus ist die Luft noch nicht aus der österreichischen Fußballbundesliga. Okay, Red Bull Salzburg ist längst und schon wieder Meister, Sturm Graz pickt auf Rang zwei. Aber der dritte Platz ist frei, nicht irrelevant und somit begehrt. Man wäre im Playoff zur Europa League. Im Fall eine Niederlage fände man Trost in der Gruppenphase der Conference League, in der sind mindestens drei Millionen Euro garantiert. Rapid und die Austria sind schwer interessiert.

Am Sonntag (17 Uhr) steigt das 336. Wiener Derby, die Austria ist in der Generali Arena Gastgeber. Die bisherigen drei Duelle in dieser Saison waren nicht wirklich originell, sie endeten allesamt 1:1. Rapid hat drei Runden vor Schluss zwei Punkte plus. Sportgeschäftsführer Zoran Barisic sagte: "Es zählt das nackte Ergebnis. Platz drei wäre sehr wertvoll, um zu wachsen und sich in der eigenen Entwicklung auf das nächste Niveau zu hieven." Trainer Ferdinand Feldhofer widersprach nicht, er muss den gesperrten Tormann Niklas Hedl und den verletzten Stürmer Ferdy Druijf vorgeben. Wer Hedl ersetzt, wird kurzfristig entschieden, Paul Gartler und Bernhard Unger sind die Kandidaten.

Die Austria ist seit sechs Runden sieglos (Rapid seit drei), Trainer Manfred Schmid irritiert das nicht. "Welcher Zeitpunkt wäre schöner, als im Derby wieder zu siegen zu beginnen?", fragte er sich selbst. "Ich erwarte große Emotionen. Druck fühlen wir keinen. Wir haben eine Riesenausgangssituation, es hängt an uns, was wir daraus machen." Der gesperrte Eric Martel macht sicher nichts, ein Einsatz des rekonvaleszenten Matthias Braunöder ist praktisch auszuschließen. Schmerzfrei gehen kann er aber wieder.

WAC im Rennen um Europa

Die anderen Partien der Meistergruppe am Sonntag lauten Salzburg gegen WAC und Austria Klagenfurt gegen Sturm (je (14.30 Uhr). Im Rennen um die Europacup-Startplätze will der WAC beim Serienmeister wertvolle Punkte entführen. WAC-Trainer Robin Dutt wolle gegen "jeden Gegner, egal, gegen wen", etwas Zählbares mitnehmen, sagte der Deutsche.

Während die Kärntner drei Spieltage vor Saisonende noch um den Traum von Europa kämpfen, hat der Double-Sieger aus der Mozartstadt seine Saisonziele bereits erreicht. Der WAC liegt in der Bundesliga derzeit auf Platz fünf, punktgleich hinter Austria Wien, zwei Punkte hinter Rapid und zwei Zähler vor Austria Klagenfurt. Nach fünf Niederlagen zu Beginn der Meisterrunde erfing sich die Dutt-Elf zuletzt mit vier Punkten aus zwei Partien.

Sturm hat "nichts zu verschenken"

Eigentlich könnte Sturm Graz die letzten drei Saisonrunden relativ entspannt angehen, schließlich stehen die Steirer bereits als Vizemeister und damit als Teilnehmer an der Champions-League-Qualifikation fest. Damit will sich Trainer Christian Ilzer aber nicht zufriedengeben – im Auswärtsspiel gegen Austria Klagenfurt sollen drei Punkte eingefahren werden, es wäre der sechste Sieg aus den jüngsten sieben Partien.

"Wir spielen jetzt nicht die letzten drei Spiele um die Ehre – wer das glaubt, der kennt mich nicht und der kennt meine Mannschaft nicht", betonte der Steirer. "Wir haben überhaupt nichts zu verschenken, spielen eine großartige Meisterrunde, haben eine super Serie hingelegt und das wollen wir genau so fortsetzen. Wir haben noch klare Ziele für diese verbleibenden drei Meisterschaftsspiele." (hac, red, 6.5.2022)

Technische Daten und mögliche Aufstellungen zur 30. Runde der Fußball-Bundesliga am Wochenende (alle Spiele live auf Sky):

Sonntag, Meistergruppe:

SK Austria Klagenfurt – SK Sturm Graz (Klagenfurt, Wörthersee Stadion, 14.30 Uhr, SR Grobelnik). Bisherige Saisonergebnisse: 1:2 (a), 0:3 (h), 1:3 (a)

Klagenfurt: Menzel – Blauensteiner, Gkezos, Saravanja, Schumacher – Timossi Andersson, Greil, Moreira, Cvetko, Jaritz – Pink

Ersatz: Moser – Von Haacke, Gemicibasi, Rieder, Amanda, Fridrikas, Maciejewski,

Es fehlen: Paul, Fuchs, Hasenhüttl, Hadzic (alle verletzt)

Fraglich: Mahrer, N. Wimmer (Aufbautraining)

Sturm: Siebenhandl – Jäger, Affengruber, Wüthrich, Dante – Hierländer, Ljubic, Niangbo, Kuen – Höjlund, Jantscher

Ersatz: Schützenauer – Trummer, Borkovic, Stückler, Lang, Kronberger, Sarkaria

Es fehlen: Gorenc-Stankovic (überdehntes Seitenband), Kiteishvili (Muskelverletzung Wade), Geyrhofer (rekonvaleszent)

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Red Bull Salzburg – Wolfsberger AC (Wals-Siezenheim, Red Bull Arena, 14.30 Uhr, SR Pfister). Bisherige Saisonergebnisse: 4:1 (a), 2:0 (h), 2:0 (a)

Salzburg: Mantl – Kristensen, Solet, Piatkowski, Ulmer – Junuzovic, Kjaergaard, Seiwald – Sucic – Adeyemi, Sesko

Ersatz: Köhn, Aaronson, Wöber, Bernardo, Capaldo, Camara, Solet, Okafor

Fraglich: Koita (Aufbautraining), Köhn (Knie), Wöber (Knie), Capaldo (Oberschenkel), Okafor (Zehe),

Es fehlen: Guindo (Rücken), Okoh (Knie)

WAC: Kofler – Jasic, Baumgartner, Lochoshvili, Dedic – Peretz, Leitgeb, Taferner – Liendl – Röcher, Baribo

Ersatz: Kuttin, Gugganig, Novak, Sprangler, Veratschnig, Vizinger, Wernitznig

Es fehlen: Scherzer (Sprunggelenk), Boakye

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FK Austria Wien – SK Rapid Wien (Wien, Generali Arena, 17.00 Uhr, SR Jäger). Bisherige Saisonergebnisse: 1:1 (h), 1:1 (a), 1:1 (a)

Austria: Pentz – Martins, Mühl, Galvao, Suttner – Demaku, Fischer – Jukic, Fitz, Keles – Djuricin

Ersatz: Helac – Handl, Schoissengeyr, Wustinger, Grünwald, Ohio, Vucic

Es fehlen: Martel (gesperrt), Braunöder (Sprunggelenk), Huskovic (muskuläre Probleme), Teigl (rekonvaleszent), El Sheiwi (nach Kreuzbandriss)

Rapid: Gartler – Stojkovic, Hofmann, K. Wimmer, Moormann – Aiwu, Ljubicic – Schick, Knasmüllner, Grüll – Zimmermann

Ersatz: Unger – M. Oswald, Auer, Hofmann, Savic, Petrovic, Demir, Binder, Kitagawa

Es fehlen: Druijf (Knieprellung), Dibon (Bänderverletzung im Knie), Hedl (gesperrt), Grahovac (Wade), Greiml (nach Knie-OP), Schuster (Knochenmarksödem)