Bitcoin befindet sich seit Wochen im freien Fall.

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Wie die Aktienmärkte bleibt auch der Kryptomarkt stark unter Druck. Nach der sechsten Woche im Minus stürzte Bitcoin in der Nacht auf Dienstag erstmals seit Juli 2021 auf unter 30.000 Dollar (28.500 Euro) ab. Auch andere Kryptowährungen wie Ethereum verzeichneten teilweise zweistellige Prozentverluste im Tagesvergleich. Noch vor wenigen Tagen kratzte der Preis vorübergehend wieder an der 40.000-Dollar-Marke.

Der Marktwert aller derzeit rund 19.300 Kryptowährungen fiel nach Angaben des Portals Coinmarketcap unter die Marke von 1,5 Billionen Dollar. Damit hat sich die Marktkapitalisierung im Vergleich zum Rekordhoch vergangenen November bereits halbiert. Als Hauptgründe für den Sinkflug auf dem Kryptomarkt gelten die Zinswende vieler Zentralbanken und der anhaltend starke Dollarkurs.

Bitcoin im freien Fall

Der Bereich um 30.000 Dollar gilt als psychologisch wichtige Marke für Bitcoin. Bei Preiskorrekturen Anfang 2021 und im Frühsommer 2021 ging es von dieser Preisregion schließlich wieder bergauf. Aufgrund der veränderten allgemeinen Marktsituation könnte die Kryptowährung in den kommenden Wochen und Monaten aber weiter an Wert verlieren und etwa das psychologisch ebenso wichtige frühere Allzeithoch aus dem Jahr 2017 bei knapp unter 20.000 Dollar austesten.

Nicht nur in den USA stemmen sich die Notenbanken mit teils deutlichen Zinsanhebungen gegen die Inflation. Die weniger lockere Geldpolitik mit den steigenden Zinsen lässt Investorinnen als besonders riskant geltende Assets abstoßen. Auch der ungewisse Fortgang des Ukraine-Kriegs trübt die Stimmung auf den internationalen Märkten. Im Kryptomarkt mehren sich zudem die Anzeichen, dass Privat- und Kleinanleger seit dem Crash vor etwa einem Jahr vorsichtiger beim Investieren sind. (red, APA, 10.5.2022)