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Eine offene und ehrliche Kommunikation zählt für die Beschäftigten zu den wichtigsten Anforderungen an Unternehmen.
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In den vergangenen Jahren ist das Tempo, in dem die Menschen ihren Job wechseln, vielerorts spürbar höher geworden. Welche Gründe sprechen für und gegen einen Jobwechsel? Die Plattform Willhaben hat gemeinsam mit dem Markt- und Meinungsforschungsinstitut Marketagent mehr als 1.000 Österreicherinnen und Österreicher dazu befragt.

Das Ergebnis: Eine offene und ehrliche Kommunikation ist für die Beschäftigten eine der wichtigsten Anforderungen an Unternehmen. Sechs von zehn Befragten gaben an, dass dies, gerade in schwierigen Zeiten, von besonderer Bedeutung für sie sei. Das betrifft auch das Verhalten der oder des direkten Vorgesetzten und stand für weibliche Befragte (60 Prozent) noch deutlicher im Fokus als für Männer (56,2 Prozent).

Die geografische Nähe des Arbeitsplatzes zum Wohnort wurde von weiblichen Befragten (57,2 Prozent) ebenso deutlich häufiger als wesentlicher Aspekt genannt als von männlichen Befragten (47,1 Prozent). Selbiges gilt für den Wunsch nach persönlicher Sinnerfüllung im Job: Diese empfinden 44,8 Prozent der Männer gegenüber 50 Prozent der befragten Frauen als wichtig. Sowohl für männliche als auch weibliche Befragte weniger wichtig ist die Möglichkeit, in einem internationalen Umfeld oder auch im Ausland zu arbeiten. Lediglich 18 Prozent empfanden dies im Rahmen der Umfrage als entscheidend.

Work-Life-Balance und Jobsicherheit

Rund 56 Prozent der befragten Personen äußerten den Wunsch nach einer ausgewogenen Work-Life-Balance. Männer und Frauen waren hier nahezu identer Ansicht. Fast genauso viele Teilnehmende gaben an, dass auch die Jobsicherheit ausschlaggebend für einen beruflichen Wechsel sei. Dieser Aspekt war den befragten Frauen mit 56,6 Prozent gegenüber Männern (52,3 Prozent) etwas wichtiger.

"Die Sicherheit des Arbeitsplatzes ermöglicht es den Arbeitnehmer:innen, sich in einer langfristigen Position niederzulassen, um Ziele voranzutreiben. Arbeitnehmer:innen, die sich ohne ständige Jobwechsel besonders engagieren, haben in der Regel bessere Chancen, ihre Wünsche zu verwirklichen, als diejenigen, die ständig Angst davor haben, ihren Arbeitsplatz zu verlieren", sagt Markus Zink, Head of Jobs bei Willhaben.

Männer sind zufriedener

Jene, die in den vergangenen zwölf Monaten nicht auf Jobsuche waren, wurden nach den Gründen dafür befragt. Hier zeichnete sich ab, dass die Mehrheit (54 Prozent) zum Zeitpunkt der Befragung schlichtweg zufrieden mit ihrem aktuellen Job war. Auch hier zeigen sich Unterschiede zwischen den Geschlechtern: Die Jobzufriedenheit ist unter Männern mit 57,7 Prozent höher als unter Frauen (50,6 Prozent). Der Gesamtwert blieb, verglichen mit dem Zeitraum vor der Pandemie (2019: 54,6 Prozent), konstant.

Mit 57 Prozent zeigten sich die Befragten aus Niederösterreich und dem Burgenland am zufriedensten, in Wien liegt der Wert mit 49,2 Prozent am niedrigsten. Im Vergleich zu 2019 (24,7 Prozent) sind heuer mehr Befragte (28,8 Prozent) der Einschätzung, dass sie aktuell keinen besseren Job finden würden. Rund zehn Prozent gaben als Begründung gegen einen Jobwechsel an, dass sie keine Veränderungen mögen oder ihnen die Suche nach einem neuen Arbeitsplatz schlicht zu mühsam sei. (red, 10.5.2022)