Mit seinem Hilfsprogramm hat das WFP nach eigenen Angaben heuer bereit 22 Millionen Menschen in Afghanistan erreicht.

Foto: AFP / Wakil Kohsar

Kabul/Genf – Fast die Hälfte der afghanischen Bevölkerung ist laut einer Analyse des UN-Welternährungsprogramms (WFP) von akutem Hunger betroffen. Es gehe um 19,7 Millionen Menschen, sagte die zuständige WFP-Expertin Anthea Webb am Dienstag.

Die anhaltende Dürre und die wirtschaftliche Krise bedrohen demnach das Leben von Millionen Menschen. Katastrophal sei die Lage für mehr als 20.000 Menschen im Nordosten des Landes, die einen besonders harten Winter erlebt und kaum Anbaumöglichkeiten hätten. Humanitäre Hilfe habe im Winter eine Katastrophe verhindert. "Aber der Hunger hält im ganzen Land in einem noch nie da gewesenen Ausmaß an", sagte Webb.

WFP benötigt 1,3 Milliarden Euro für Programme

Webb sprach vom größten Nahrungsmittelhilfsprogramm der Welt, mit dem die Organisation in diesem Jahr bereits 22 Millionen Menschen in Afghanistan erreicht habe. Neben Essenspaketen gebe es Programme, um den Menschen zu zeigen, wie sie ihre Felder trotz veränderter Bedingungen durch den Klimawandel bestellen können. Das WFP arbeite mit Mühlen und Bäckereien zusammen und bilde Männer und Frauen aus, um Arbeitsplätze zu schaffen. Die Organisation benötige 1,4 Milliarden Dollar (1,3 Milliarden Euro), um ihre Programme in Afghanistan weiterzuführen. (APA, 10.5.2022)