Russlands Monopolkonzern Gazprom verdient gut an Österreich.

Foazprom EPA/ Anatoly Maltsev

Wien – 4,5 Milliarden Euro haben österreichische Importeure in den vergangenen zwölf Monaten (bis inklusive Februar 2022) für russisches Gas ausgegeben. Darauf kommt auf Basis der Außenhandelsstatistik eine neue Analyse des Neos Lab, der Parteiakademie der Neos, die dem STANDARD vorliegt.

Allein im Februar, zu Beginn des russischen Überfalls auf die Ukraine, betrugen Österreichs Gaskosten in Richtung Moskau 521 Millionen. Zum Vergleich: Alle öffentlichen Ausgaben im Zusammenhang mit Bildung kommen laut Statistik Austria im Monat auf rund 1,8 Milliarden Euro – also lediglich knapp viermal so viel, wie derzeit ein Monat Gasversorgung kostet.

Leere Gasspeicher müssen aufgefüllt werden

Wegen des Krieges, der Angst vor einem Lieferstopp und der international hohen Nachfrage steigt der Gaspreis bereits seit Monaten rasant. Entsprechend wachsen die Ausgaben für den Rohstoff auch in Österreich. Im Jahr 2020 kostete russisches Gas im Zwölfmonatsschnitt noch 1,4 Milliarden Euro; heute sind es 4,5 Milliarden. Letztlich kommen diese enormen Summen als hohe Energierechnung bei den Konsumenten an.

Mit Entspannung ist so bald nicht zu rechnen. Momentan gilt es, die leeren Gasspeicher aufzufüllen, ehe im Herbst die Heizsaison erneut beginnt. Allein dieses Vorhaben wird laut dem Bloomberg-Analysten Javier Blas Österreich weitere drei Milliarden Euro kosten. (Joseph Gepp, 11.5.2022)