Auch die von Heimo Zobernig gestalteten Tische kann man erwerben.

Foto: Julia Harrauer

Wien – Was machen Kunstinteressierte, die keine 185 Millionen Euro für eine Warhol-Marilyn, wie sie diese Woche bei Christie’s um ebendiese Summe versteigert wurde, rumliegen haben? Sie müssen etwas bescheidener anfangen. (Meist limitierte) Editionen und Multiples sind hier eine gute Möglichkeit: Von einem Kunstwerk gibt es also mehrere Versionen. So sind sie erschwinglicher als Unikate, sind aber trotzdem Originale.

Beim Ableger der Wiener Kunstmesse Parallel, den Parallel Editions, gibt es solche zu erwerben, außerdem kleine Skulpturen (Keramik liegt wieder voll im Trend!) und Objekte. Die Minimesse im schönen Atelierhaus des Semperdepot in Wien-Mariahilf vereint die positive Stimmung eines Flohmarkts, bei dem man gut zum Plauschen kommt, mit einer kuratierten und überschaubaren Auswahl. Auch namhafte Galerien wie Krinzinger, Elisabeth & Klaus Thoman oder Rudolf Leeb sind dabei, zahlreiche Kunstvereine und Projekträume sowieso.

Zum zweiten Mal

Die Parallel Editions findet dieses Jahr zum zweiten Mal statt, voriges Jahr dürfte es ziemlich gut gelaufen sein. Zumindest war das Atelierhaus voll mit Menschen, und Parallel-Chef Stefan Bidner grinste in der Gegend herum; auch die Ausstellerinnen waren mit den moderaten Preisen für ihre Stände zufrieden und sind wiedergekehrt. Es dürfte sich also ausgezahlt haben.

Ebenso wieder dabei: Die von Heimo Zobernig gestalteten Tische, auf denen die Werke der Ausstellerinnen präsentiert werden. Auch sie sind als "Edition" geführt und verkäuflich. Man hat also prinzipiell die Möglichkeit, sich seine Edition nicht nur aufzuhängen, sondern auch auf ihr zu frühstücken. Mahlzeit! (abs, 12.5.2022)