Lum!x und Pia Maria konnten das Publikum nicht überzeugen.

Foto: EBU / CORINNE CUMMING

Turin/Wien – Für das österreichische Team ist der 66. Eurovision Song Contest von Turin bereits vorüber, nachdem LUM!X feat. Pia Maria im 1. Halbfinale des Bewerbs gescheitert sind. Im Schnitt waren 475.000 Zuschauerinnen und Zuschauer dabei, DER STANDARD berichtete.

"Die Enttäuschung ist natürlich groß, schließlich sind wir jetzt das dritte Mal in Folge nicht ins Finale gekommen. Wir müssen einfach analysieren, wie es möglich ist, dass ein Song, der auf Youtube, Spotify und Co extrem gut reüssiert hat, trotzdem nicht genügend Votes bekommt, um ins Finale aufzusteigen", sagt Delegationsleiter Stefan Zechner, er ist seit 2011 für das ESC-Projekt im ORF verantwortlich, der APA.

Woran liegt es dann, das andere Länder praktisch ein fixes Finalticket haben, während sich Österreich immer wieder schwertut? Stefan Zechner: "Länder etwa wie Schweden, die im Normalfall immer sehr solide ins Finale kommen, haben eine andere Musikkultur. Und in Italien melden sich die bekanntesten Künstler des Landes an, um beim ESC mitzumachen. Bei uns wird der Song Contest hingegen immer noch ein bisschen belächelt, auch wenn sich die musikalische Qualität deutlich verbessert hat".

Über neue Ansätze nachdenken

Wie es nun konkret weitergeht, könne er nicht sagen, "zumal wir ja mit Stefanie Groiss-Horowitz eine neue Programmdirektorin haben. Wir werden hier gemeinsam überlegen, wie man an das Thema Song Contest herangeht. Ich denke schon, dass man sich die Frage stellen muss, was zu ändern ist, welche neuen Ansätze es gibt".

Auf die Frage, ob er es sinnvoll fände, die ESC-Kandidaten mit einem Format wie "Starmania" zu verbinden, sagt Zechner: "Das ist eine der vielen Möglichkeiten. Es kann aber sein, dass jemand "Starmania" gewinnt, der eigentlich nicht gut für den Song Contest geeignet wäre. Wenn man hingegen einen eigenen Vorentscheid macht, hat man das Problem, dass man Künstler finden muss, die bereit sind, sich einem Wettbewerb auszusetzen. Und das wollen viele arrivierte Musiker nicht." Im Juni soll eine grobe Entscheidung fallen wie es weitergeht, "denn falls ein neues System implementiert werden sollte, müssen wir das über den Sommer hinweg vorbereiten." (APA, 12.5.2022)