Ein Gastank war explodiert – das Gebäude wurde zerstört.

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Havanna – Sechs Tage nach der Gasexplosion in einem seit der Corona-Pandemie geschlossenen und kurz vor der Wiedereröffnung stehenden Luxushotel auf Kuba ist die Zahl der Todesopfer auf mindestens 45 Menschen gestiegen. Die staatliche Nachrichtenagentur ACN berichtete, am Donnerstag sei noch eine Leiche geborgen worden. Von den 98 Verletzten sind sechs noch in kritischem Zustand. Die Rettungsarbeiten in den Trümmern in der Altstadt von Havanna wurden am Donnerstag beendet, wie das Präsidialamt des sozialistischen Karibikstaates auf Twitter mitteilte.

Wegen der Coronavirus-Pandemie war das bekannte Fünf-Sterne-Hotel, wenige Schritte vom Kapitol entfernt, seit etwa zwei Jahren geschlossen. Am Dienstag dieser Woche sollte es wiedereröffnet werden. Die Vorbereitungen dazu liefen. Zum Zeitpunkt des Unglücks hätten sich 53 Arbeiter in dem Hotel befunden, sagte ein Sprecher des Tourismusunternehmens Gaviota. Mehrere davon gehören zu den Todesopfern.

Staatstrauer ausgerufen

Am Vormittag des 6. Mai hatte eine starke Explosion das Hotel Saratoga großteils zerstört. Nach ersten Erkenntnissen war ein Gastank explodiert, als gerade Flüssiggas angeliefert wurde. Die unteren drei Etagen des neoklassizistischen Gebäudes waren völlig verwüstet. Die Wucht der Explosion riss die Fassade weg, von der Straße aus waren die zerstörten Zimmer zu sehen. Auch mehrere weitere Gebäude in der Umgebung wurden beschädigt, darunter ein Theater, eine Schule und eine Kirche.

Unter den Toten waren den Angaben zufolge vier Minderjährige, eine schwangere Frau und eine Ausländerin – eine spanische Touristin. Die Todesopfer waren demnach zwischen 10 und 77 Jahre alt. Staatspräsident Miguel Díaz-Canel rief Staatstrauer von 6 Uhr am Freitag (Ortszeit) bis Mitternacht am Samstag aus. (APA, red, 13.5.2022)