Die Gewinnerfotos des Deutsche Börse Photography Foundation Prize 2022 stammen von Deana Lawson.

Der Preis, der seit 2005 in Partnerschaft mit der Gruppe Deutsche Börse vergeben wird, zeichnet Künstlerinnen und Künstler sowie Projekte aus, die in den vergangenen zwölf Monaten einen bedeutenden Beitrag zur internationalen Fotografie geleistet haben.

Foto: Deana Lawson

Lawson verfolgt in ihrer Bildgestaltung einen provokativen Ansatz. Sie knüpft an die Kunstgeschichte und die breiteren Traditionen der Fotografie an, besetzt jedoch einen ganz eigenen Bereich, um die "Black Experience" neu zu interpretieren und zurückzugewinnen.

Foto: Deana Lawson

Ihr Interesse gilt der Erkundung des Raums, der sowohl von Gemeinschaften als auch von einzelnen Individuen eingenommen wird. Um sich in diesem ständig wandelnden Terrain rassistischer und ökologischer Unruhen zu behaupten, entwickelt sie eine ganze Reihe von Strategien.

Foto: Deana Lawson

Ihre Motive sind sorgfältig choreografiert und bedienen sich der Ausdrucksformen des Familienfotos, um die intergenerationalen Beziehungen und deren Auswirkungen innerhalb der schwarzen Kultur zu erforschen. Neben der Anwesenheit der Ältesten, totemistischen männlichen Figuren und symbolischen oder archetypischen Charakteren wie dem himmlischen Kind macht sie häufig Frauen zu ihren zentralen Protagonistinnen.

Foto: Deana Lawson

Auch wenn ihre Figuren oft in scheinbar vertrauten häuslichen Umgebungen gezeigt werden, enthalten die Bilder beunruhigende Elemente, die die Künstlerin als "Portale" in eine andere Welt bezeichnet, die Szenen von Tod oder Geburt schildern.

Foto: Deana Lawson

Auf die Shortlist geschafft hat es Anastasia Samoylova. Hier das Foto Barber Shop, Miami, 2018, aus der Bilderserie FloodZone.

Anastasia Samoylovas persönliche Erfahrung mit dem Klimawandel in Florida fließen in diese Serie ein. Die Fotos zeigen die krasse Diskrepanz zwischen idealisierten Bildern und der Realität des steigenden Meeresspiegels.

Foto: Anastasia Samoylova

Anastasia Samoylovas Arbeit spiegelt die Instrumente der Verführung wider, die von Werbetreibenden und Bauträgern in einer Region eingesetzt werden, die zwar eine schillernde Anziehungskraft ausübt, aber durch den steigenden Meeresspiegel in gefährlicher Weise beeinträchtigt wird.

Foto: Anastasia Samoylova

Ebenfalls auf der Shortlist stand Jo Ractliffe: Seit 40 Jahren nimmt Ractliffe Fotos auf, die durch das Erbe der Apartheid in Südafrika geprägt sind.

Dieses Foto trägt den Titel Video Club, aufgenommen am Roque Santeiro Market, Angola, 2007. Es stammt aus der Serie Terreno Ocupado.

Foto: Jo Ractcliffe

Auch aus dieser Serie stammt das Foto Roadside Stall on the Way to Viana, Angola 2007.

Foto: Jo Ractcliffe

In seinem Werk Whatever You Say, Say Nothing beschäftigt sich Gilles Peress mit dem Nordirland-Konflikt. Die Arbeit konzentriert sich auf die Straßen Nordirlands und schlägt neue Wege zur Darstellung und Historisierung des Konflikts und dessen Nachwirkungen vor. Große historische Ereignisse – wie der Bloody Sunday und die darauf folgenden Ermittlungen – treffen auf den Alltag der Menschen. (max, 16.5.2022)

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