Pleininger hat 1977 als Lehrling bei der OMV begonnen.

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Wien – Der 2023 auslaufende Vertrag von OMV-Vize-CEO und Öl- und Gasvorstand Johann Pleininger wird nicht verlängert. Das berichtet die Tageszeitung "Kurier" am Samstag. Vor einer Sitzung des Aufsichtsrats am Freitag habe dessen Vorsitzender Mark Garrett den Eintrag eingebracht, den Vertrag mit Pleininger auslaufen zu lassen. Laut "Kurier" habe es heftige Diskussionen darüber gegeben, ob die Maßnahme inmitten der aktuellen Energiekrise sinnvoll sei.

Bei einer Kampfabstimmung hätten sich dann die beiden größten Aktionäre, die staatliche Aktiengesellschaft Mubadala aus Abu Dhabi und die österreichische Staatsholding ÖBAG, gegen Pleininger ausgesprochen. "Der Aufsichtsrat hat beschlossen, das Mandat von Vorstandsdirektor Pleininger nicht zu verlängern, und wird zeitgerecht für eine geeignete Nachfolge sorgen", wird OMV-Sprecher Andreas Rinofner zitiert.

Differenzen mit CEO Alfred Stern

Pleininger und der seit September 2021 amtierende CEO Alfred Stern hätten unterschiedliche Auffassungen über die Strategie der OMV. Stern sieht die Zukunft des Konzerns in der Chemie und Kreislaufwirtschaft. Pleininger hingegen hat sein ganzes Berufsleben im Öl- und Gasbereich der OMV verbracht und habe laut Kurier den Plan verfolgt, die Sparte der fossilen Brennstoffe in eine eigene Energiegesellschaft abzuspalten, für die es einen Investor geben soll.

Der 1962 geborene Pleininger hat 1977 als Lehrling bei der OMV begonnen und zahlreiche Stationen im Bereich "Exploration and Production" durchlaufen. Seit 2015 ist er Vorstandsmitglied, seit 2017 stellvertretender Vorsitzender des Vorstands. Er ist zudem Mitglied in Aufsichtsräten und Vorständen mehrerer OMV-Töchter und Aufsichtsrat bei der Austria Wien. Pleiningers Vertrag als OMV-Vorstand endet am 31. August 2023. (red, 14.5.2022)