Am Montagmorgen verschwand der Mond vorübergehend im Schatten der Erde. Theoretisch konnte man die totale Mondfinsternis in Europa, Afrika und Amerika verfolgen, sofern das lokale Wetter jeweils mitspielte. Wirklich gut sichtbar war der sogenannte Blutmond freilich erst westlich von Österreich.

Von Wien aus gesehen war der Mond in der Morgendämmerung nur schwach partiell verfinstert zu beobachten. Wer sich in Tirol und Vorarlberg aufhielt, hätte theoretisch etwas bessere Chancen gehabt, ein Stückchen Totalität zu Gesicht zu bekommen. Doch die bereits recht helle Morgendämmerung machte dies schwierig, und auch die Berge versperrten den meisten den Blick zum südwestlichen Horizont, wo der Mond unterging.

Im folgenden einige Blutmond-Impressionen aus Ländern, in denen die Sicht auf das Himmelsspektakel deutlich besser war:

Eine Mondfinsternis kann nur bei Vollmond auftreten, wenn der Erdtrabant genau gegenüber der Sonne steht. Mond, Erde und Sonne liegen dann auf einer Linie, und die sonnenbeschienene Erde wirft einen Schattenkegel in den Weltraum, in dem der Mond vollständig oder teilweise verschwindet. Dass er trotzdem gut sichtbar bleibt, liegt am Sonnenlicht, das in der Erdatmosphäre gestreut wird. Dieses rötliche Streulicht verleiht dem "Blutmond" seinen Namen.

Foto: IMAGO/Peter Hartenfelser

Da die Mondbahn um fünf Grad gegenüber der Erdbahn geneigt ist, sind Mondfinsternisse vergleichsweise selten: Pro Jahr gibt es zwölf bis 13 Vollmonde, im Schnitt bei dreien davon taucht der Mond in den Kernschatten der Erde ein – vorausgesetzt, er steht zu dieser Zeit am jeweiligen Beobachtungsstandpunkt über dem Horizont.

Im Bild: Der rötliche Mond hinter der Frauenkirche und der Kuppel der Kunstakademie in Dresden.

Foto: APA/dpa/Robert Michael

Der Erdschatten besteht aus dem inneren dunklen Kernschatten, der sich hinter der Erde ins All hinaus verschmälert, und dem äußeren Halbschatten. Wenn der gesamte Mond durch den Kernschatten zieht, spricht man von einer totalen Mondfinsternis.

Bei einer partiellen Finsternis streift der Mond den Kernschatten nur. Bleibt er überhaupt nur im Bereich des äußeren Halbschattens der Erde, spricht man von einer Halbschattenfinsternis. Sie ist mit freiem Auge kaum wahrzunehmen.

Foto: IMAGO/Peter Hartenfelser

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Bei der jüngsten Mondfinsternis begann die Totalität um 5.29 Uhr MESZ. Für Mitteleuropa also kein günstiger Zeitpunkt, denn da verschwand der Mond bereits wieder hinter dem Horizont. Um 6.12 Uhr wurde die Mitte der Finsternis erreicht, um 6.54 Uhr endete die totale Phase.

Foto: AP/Ted S. Warren

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Im Westen von Frankreich, in Spanien, Westafrika und von den Kanarischen Inseln aus konnte man die Mondfinsternis bis zur Mitte der Totalität und darüber hinaus verfolgen. Optimale Beobachtungsbedingungen (von Wetterunbillen abgesehen) boten sich jedoch im Ostteil der USA und in ganz Südamerika.

Im Bild: Skopje, Nordmazedonien

Foto: REUTERS/Ognen Teofilovski

Die nächste Chance auf zumindest eine partielle Mondfinsternis in Mitteleuropa bietet sich am 28. Oktober 2023. Eine weitere ereignet sich am 18. September 2024. Die nächste totale Mondfinsternis findet am 14. März 2025 statt, aber diese wird bei uns ähnlich schlecht zu beobachten sein wie die zurückliegende. Die folgende am 7. September 2025 dagegen findet am Abendhimmel statt.

Im Bild: Blutmond am Horizont über Barcelona, Spanien.

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Foto: APAEPA/Marta Perez