Bald schon werden sich Gäste im Urlaub selbst bekochen und bedienen müssen, wenn sie die schönste Zeit im Jahr außerhalb der eigenen vier Wände verbringen wollen. Urlaub in der Fremde und doch wie zu Hause, sozusagen. Das ist, etwas zugespitzt formuliert, die sich abzeichnende neue Urlaubswelt, wenn nichts geschieht. Es fehlt an Personal, nicht nur, aber insbesondere im Tourismus. Schon jetzt gibt es Hotels, die aus Mangel an Koch- oder Servierpersonal die Speisekarte reduziert haben oder an manchen Tagen gar nicht mehr warm auftragen. Und es wird schlimmer statt besser.

Schon jetzt gibt es Hotels, die aus Mangel an Koch- oder Servierpersonal die Speisekarte reduziert haben.
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Die Branche, die bis Corona ein Jobmotor war und Jahr für Jahr tausende neue Beschäftigungsverhältnisse geschaffen hat, ist pandemiebedingt um fast zwei Lehrlingsjahrgänge umgefallen. In den Monaten der Zwangsschließung haben viele trotz Kurzarbeitshilfen dem Tourismus den Rücken gekehrt, die Mehrzahl wohl auf Nimmerwiedersehen. Hinzu kommt, dass aufgrund der demografischen Entwicklung generell weniger Arbeitskräfte zur Verfügung stehen, um die sich alle, wirklich alle Branchen reißen. Das hat seinen Preis.

Gute Bezahlung, Wertschätzung und Lob sind das eine, das sich insbesondere heute 20-Jährige, aber nicht nur die, erwarten. Entschieden wird das Rennen um die besten Köpfe absehbar mit der Bereitschaft, möglichst flexibel auf die individuellen Bedürfnisse künftiger Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einzugehen. "Geht nicht" gibt’s künftig schlicht nicht mehr.(Günther Strobl, 16.5.2022)