Die Kosten für Nahrungsmittel legten im April stark zu, sodass ein Wocheneinkauf nun um 14 Prozent teurer ausfällt als vor einem Jahr.

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Die Inflation ist in Österreich im April auf 7,2 Prozent emporgeschnellt. "Eine so hohe Teuerungsrate haben wir in Österreich zuletzt im Oktober 1981 gesehen", sagt Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas. Damals waren die Ölpreise infolge des ersten Golfkriegs stark angestiegen, diesmal hat der Preisauftrieb eine wesentlich größere Breite erreicht. "Aktuell sind neben Treibstoffen und Energieprodukten auch anziehende Nahrungsmittelpreise für den Inflationsanstieg bestimmend", erklärt der Statistikchef am Mittwoch.

Allein die Ausgaben für Verkehr und Wohnen waren im April für drei Fünftel der Inflation verantwortlich, für Mobilität muss die Bevölkerung um fast 18 Prozent höhere Kosten stemmen als vor einem Jahr. Am stärksten macht sich dies beim Tanken bemerkbar, die Spritpreise liegen um fast die Hälfte über dem Vorjahresniveau, bei Flugtickets war der Preisauftrieb mit 45 Prozent nur wenig geringer. Auch wer im April einen Gebrauchtwagen erwerben wollte, musste um einiges tiefer in die Tasche greifen – diese kosteten um 19 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Ein weiterer Preistreiber war der Bereich Wohnen, der insgesamt um neun Prozent höhere Kosten verursachte. Haushaltsenergie schlug mit um 29 Prozent höheren Ausgaben zu Buche, wobei sich Gas wesentlich stärker verteuerte als Strom. Heizöl kostete zwar noch immer doppelt so viel wie im Vorjahr, damit ließ der Preisauftrieb im April verglichen mit dem Vormonat aber sogar wieder leicht nach. Um elf Prozent teurer wurde die Instandhaltung von Wohnungen, vor allem wegen der emporgeschnellten Materialkosten.

Nahrungsmittel als Hauptpreistreiber

Sprichwörtlich in den sauren Apfel beißen muss die Bevölkerung auch bei Nahrungsmitteln, die innerhalb eines Jahres durchschnittlich um etwas mehr als acht Prozent teurer wurden. Allein gegenüber dem Vormonat März betrug der Preiszuwachs mehr als zwei Prozent. Überdurchschnittlich stark erhöhten sich dabei die Preise von Fleisch, Öl und Fett sowie Kaffee. In Restaurants und Hotels war durchschnittlich um sechs Prozent mehr zu bezahlen. Auch im Bereich Freizeit und Kultur bliebt der Preisauftrieb mit drei Prozent unterdurchschnittlich.

Ganz im Gegenteil zum sogenannten Miniwarenkorb, der den wöchentlichen Einkauf abbildet und neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe umfasst. Dafür stiegen die Kosten im Jahresvergleich um mehr als 14 Prozent. (aha, 18.5.2022)